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Produkte für Babys gibt es viele – manche mögen meinen: Zu viele! Da bleiben wir Eltern schonmal ratlos oder überfordert zurück, denn schließlich wollen wir nur das Beste an Babys empfindliche Haut lassen. Unabhängige Zertifikate und Gütesiegel können hier für ein klein wenig mehr Sicherheit sorgen.
Ich weiß noch, wie dankbar ich als frischgebackene Mama für die Tipps meiner eigenen Mutter war. Ich kaufte also Produkte, die sie damals für mich verwendet hatte. Und ich tat und schmierte und wusch und wickelte mein Baby, nur um schnell festzustellen, dass manches sehr gut und anderes wiederum gar nicht zu meinem Kind und mir passte.
Also ging’s ans Erforschen. Als Mama die viel Zeit online verbringt, kam ich bald auch um diverse Horrormeldungen über Chemikalien und reizende bzw. fragwürdige Inhaltsstoffe in Babyprodukten nicht umher. Und zwar genau dort, wo ich sie nicht vermutet hätte. Das Resultat war noch mehr Unsicherheit!
Zertifikate unabhängiger Institute
Was Sicherheit geben und für Orientierung im Produktdschungel sorgen kann, sind Zertifikate unabhängiger Institute, die etwas Auskunft über die Inhaltsstoffe oder Herstellungsvorgänge geben.
Aber auch hier ist es nicht unbedingt einfach, sich zu orientieren: Mittlerweile gibt es viele unterschiedliche Siegel, und sie alle sollen irgendetwas garantieren. Hierbei stellt sich einerseits die Frage, wie glaubwürdig und transparent ein Siegel ist, und andererseits auch, wofür genau es steht. In dieser Liste findest du ein paar „gute“ Siegel, auf die wir als KonsumentInnen uns wahrscheinlich verlassen können.
OEKO-TEX STANDARD 100
Der STANDARD 100 by OEKO-TEX® ist ein weltweit einheitliches Qualitätssiegel für Textilien. Die Zertifizeirung besagt, dass die Produkte auf gesundheitsbedenkliche Chemikalien getestet wurden und Schadstoffe nicht oder in keinen bedenklichen Konzentrationen vorliegen. Je enger das Produkt mit der Haut in Berührung kommt, desto strenger sind die humanökologischen Kriterien, die erfüllt werden müssen. (z.B. Kategorie 1: Textilien für Babys und Kinder bis 3 Jahre) Voraussetzung für die Zertifizierung ist, dass ausnahmslos alle Bestandteile eines Artikels den geforderten Kriterien entsprechen. DasZertifikat enthält– anders als der Name vermuten lässt – keine Information darüber, ob das getestete Produkt biologisch ist. Es trägt vielmehr zu einer effektiven Produktsicherheit bei.
GOTS – Global Organic Textile Standard
Der Global Organic Textile Standard (GOTS) ist ein Textilsiegel, das einen Mindeststandard in der Herstellung von Textilien garantiert. Dabei werden sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigt.Die gesamte Produktionskette – von der Rohstoffgewinnung bis hin zum fertigen Produkt – muss die Kriterien erfüllen. Nach den GOTS Standards sind Kinder- und Zwangsarbeit verboten, Mindestlöhne sowie geregelte Arbeitszeiten garantiert und Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleistet. Mindestens 70% der verarbeiteten Fasern und Garne müssen nachweislich aus kontrolliert biologisch erzeugten Naturfasern bestehen.
IVN Best
Ein vergleichbares und doch etwas anderes Siegel als GOTS ist IVN Best. Diese Zertifizierung vereinigt ökologische und soziale Standards und berücksichtigt dabei die gesamte textile Produktionskette. Der IVN Best Standard liegt weit über der Gesetzgebung der europäischen Union. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem im Produktionsprozess unvermeidbaren Abwasser, das regelmäßig überprüft wird.
Dermatest
Dermatest ist ein unabhängiges Institut, das kosmetische Produkte auf deren Hautfreundlichkeit testet. Echte Probanden testen die Produkte unter medizinischer Aufsicht über einen bestimmten Zeitraum und werden anschließend auf dermatologische Fragestellungen hin befragt und untersucht. Wenn die Produkte gut verträglich für die Haut sind, erhalten sie das Dermatest-Siegel „dermatologisch getestet“.
Ecocert Cosmos Organic
COSMOS (COSMetic Organic Standard) ist ein europaweiter Standard für Kosmetik, der durch 5 Gründungsmitglieder entwickelt wurde. Einer davon ist EcoCert. Ziel war es, einen Standard im Bereich der Naturkosmetik festzulegen. Die Produkte werden bzgl. der Inhaltsstoffe und ihrem %-Anteil an natürlichen und biologischen Inhaltsstoffen geprüft und ausgewiesen. Auch auf die Umweltfreundlichkeit des Herstellungsprozess und mögliche Gefahren für den Menschen wird geachtet.
PETA
Mit diesem Logo versichert ein Unternehmen, dass weder das Unternehmen selbst noch dessen Lieferanten die Produkte oder Inhaltsstoffe an Tieren testet, und auch keine Tierversuche in Auftrag gibt. Zudem wird auf den Einsatz tierischer Produkte/Inhaltsstoffe verzichet.
Allergy Certified
Allergy Certified ist ein internationales Allergie Label, bei dessen Zertifizierung die Inhaltsstoffe der Produkte durch Toxikologen untersucht werden. Zertifizierte Produkte weisen ein minimales Allergierisiko auf und enthalten unter anderem weder Parfüms, noch Formaldehyd.
FSC®-Zertifizierung
Holz und Papier mit dem FSC®-Gütesiegel stammt garantiert nicht aus Raubbau, sondern fördert sozial- und umweltverträgliche Waldwirtschaft. Das sind Wälder, in denen Holz zwar gefällt wird, die Vielfalt der Pflanzen und Tiere aber erhalten bleibt und Rücksicht auf die sozialen Interessen der Menschen genommen wird. Nur Holz, dessen Erzeugung aus sozial- und umweltverträglicher Waldwirtschaft belegt ist, darf das Gütesiegel tragen. Derzeit erkennt der WWF lediglich den FSC (Forest Stewardship Council) als glaubwürdiges, international gültiges Zertifikat an.
Es braucht wirklich nicht viel, dafür aber Gutes!
Nach der anfänglichen Probierphase stieg ich bei der Körperpflege für meine Tochter sehr schnell ausschließlich auf zertifizierte Naturkosmetik um. Ich reduzierte zudem die verwendeten Produkte auf ein absolutes Minimum und blieb bis heute dabei. Es braucht wirklich nicht viel, dafür aber Gutes!
Bei Windeln sollte es leider knapp zwei Jahre dauern, bis ich die für uns passenden zufällig bei einer Veranstaltung in Berlin entdeckte: Lillydoo. Mit dieser Windelmarke gehörten alle mit dem Wickeln verbundenen möglichen Probleme der Vergangenheit an. Für uns waren sie perfekt! Der Frage, warum Lillydoo seine Windeln bewusst nicht als Öko-Windeln bezeichnet, habe ich mich vor einigen Monaten gewidmet: Die Windeln enthalten Saugperlen, die nicht biologisch abbaubar sind. Lillydoo ist hier auf der Suche nach einer Alternative, hat bisher aber nichts gefunden, das ähnlich leistungsstark ist. Über unsere Erfahrungen mit den Windeln habe ich im Zuge eines mehrwöchigen, ausführlichen Produkttests geschrieben.
Alle Lillydoo Produkte sind nach OEKO-TEX®STANDARD 100 in der Produktklasse 1 zertifiziert. Außerdem verfügen sie über eine FSC®und Dermatest Zertifizierung. PETA bestätigt die Tierversuchsfreiheit der Produkte, zudem enthalten sie keinerlei tierische Inhaltsstoffe, sind also vegan. Auch Allergy Certified bestätigt die Hautfreundlichkeit von Lillydoo-Produkten.
Windeln gehören für uns bereits zur Vergangenheit, aber die Feuchttücher und teilweise auch die Wickelunterlagen von Lillydoo begleiten uns nach wie vor. Und sollte unsere Familie irgendwann um einen kleinen Menschen vergrößert werden, weiß ich, wo ich mir sicher sein kann.
Ich hoffe, die aufgelisteten Gütesiegel und ihre Beschreibung kann dir zu ein wenig mehr Sicherheit in diesem Meer an Angeboten und Möglichkeiten rund ums Baby und Kleinkind verhelfen.
Je weniger wir kaufen, desto besser. Und jene Dinge, die wir kaufen und verwenden, sollten so gut es geht sowohl zu uns, als auch zum Drunherum passen.
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Quellen:
- https://www.wwf.at/de/fsc/
- http://features.peta.org/cruelty-free-company-search/index.aspx
- https://dermatest.de
- http://www.ecocert.com/en/cosmos/
- https://www.oeko-tex.com/de/business/certifications_and_services/ots_100/ots_100_start.xhtml
- https://www.oeko-tex.com/media/downloads/Factsheet_STANDARD_100_DE.pdf
- https://www.mr-mrs-green.com/qualitaetssiegel.html
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit Lillydoo und enthält Werbung.
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Eine Antwort
Hallo Jeannine. Toller Artikel und sehr interessant. Ich habe für meinen Kleinen vor einiger Zeit einen eigenen Spielbogen gebastelt, weil ich dem Plastikzeug aus dem Laden nicht immer traue, vor allem bei „Made in China“. Ich habe auch lange nach einer Farbe gesucht, die nicht schädlich ist. Wenn das Baby in dem Alter ist, wo früher oder später alles im Mund landed oder angenuckelt wird, bekommt man ein ganz anderes Gefühl für die Thematik. LG, Marie