Reduce, Reuse und Recycle: Tina Hinterleitner hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und kreiert für ihre KundInnen seither einzigartige Erinnerungen. Nachhaltige, gerne auch vegan ausgerichtete Feiern mit dem gewissen Etwas wurden als Eventplanerin und Dekorateurin zu ihrem Steckenpferd. Ich hab mir gedacht, dass ihre Arbeit ganz gut zum Fair-Organic-Friday hier auf dem Blog passt, sie zum Interview gebeten und erfahren, warum öko und veggy auch beim Feiern keinesfalls Verzicht bedeuten muss. Ein Second-Hand-Hochzeitskleid – denkbar?
MaM: Sogenannte „Green Events“ liegen aktuell voll im Trend. Was bedeutet „nachhaltig feiern“ konkret und heißt es auch, auf das meiste verzichten zu müssen?
TH: Das Wort „nachhaltig“ wird gerade sehr häufig und manchmal auch verzerrt verwendet. Der inhaltliche Kern ist die Minimierung des ökologischen Fußabdruckes. Das ist durch viele verschiedene Schritte möglich, zum Beispiel durch Wiederverwenden und Recycling. Ebenso ist es wichtig, die Produkte, die neu produziert werden, möglichst umweltfreundlich und fair zu produzieren. Als dritte Säule steht die Reduktion. Das heißt aber auf keinen Fall, dass man auf alles verzichten muss, es geht vielmehr darum, sich bewusst zu machen, was man wirklich braucht und bei welchen Dingen eine Alternative zur Verfügung steht. Vielleicht können gewisse Dinge zum Beispiel bei Bekannten, Firmen oder in den mittlerweile vorhandenen Leihläden ausgeliehen werden. Generell lautet das Motto: Kreativ werden! Man findet in der Natur, im Keller der Oma oder am Flohmarkt so vieles, das ein Fest einzigartig machen kann. Und nach der Feier ist vor der Feier! Auch hier kann noch einiges getan werden. Die Blumen kann man den Gästen, dem nächsten Pensionistenheim oder Krankenhaus schenken. Stellt man Gefäße für die Gäste zur Verfügung, die damit das übriggebliebene Essen sicher nach Hause bringen können, haben sie dort noch einen köstlichen Mitternachtssnack.
MaM: DIY-Projekte sind nach wie vor sehr beliebt. Wie viel kann und soll man deiner Meinung nach wirklich selbst machen?
TH: Ich bin ein großer Fan von DIY-Dekorationen. Viele Bereiche können dadurch mit einem persönlichen Touch versehen werden. Ich rate meinen KundInnen jedoch immer, festzulegen, welche der Dienstleistungen ihnen besonders wichtig sind. Genau diese Leistungen würde ich von einem Profi umsetzen lassen, da man selbst oder die Gäste oftmals nicht dasselbe Know-how haben wie ein Spezialist. Ich persönlich liebe die ausdrucksvollen und emotionalen Fotos von meinen Events besonders. Hier wird ein netter Bekannter in der Regel nicht dasselbe Auge haben wie eine Person, die seit Jahren im Eventbereich fotografiert. Jeder muss für sich selbst entscheiden, was selbst umgesetzt werden kann und welche Aufgaben an einen Profi outgesourced werden sollen.
MaM: Deine Feiern planst du mit viel Liebe zum Detail. Hast du Tipps, wie man zum Beispiel einen Kindergeburtstag noch liebevoller gestalten kann?
TH: Eine nette Idee bei Kindergeburtstagen finde ich, an jedem Geburtstag (professionelle) Fotos machen zu lassen und dann zum 18. Geburtstag das Album zu schenken. Bei der Party selbst ist es immer gut, ein Motto zu haben, das sich auch bei der Torte, Cupcakes und Deko farblich durchzieht. Essenstechnisch steht natürlich jeder auf etwas anderes, aber es empfiehlt sich, primär Dinge anzubieten, die die Kinder kennen. Kekse oder Salzstangerl kommen meistens gut an. Wenn möglich, könnte ein Ruheraum zur Verfügung stehen, in den sich zum Beispiel stillende Mütter zurückziehen können oder auch müde Kinder ein wenig Ruhe finden. Sich vor der Party bei den Eltern nach Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu erkundigen, ist sicher auch eine gute Idee.
MaM: Verständlicherweise wird gerade bei Hochzeiten auf die Garderobe viel Wert gelegt. Wie steht es hier um biologisch und fair produzierte Textilien?
TH: Der Markt ist im Moment in Österreich noch nicht richtig groß, aber es gibt ihn. Man könnte sich ein Hochzeitskleid bzw. einen Anzug einer nachhaltigen Marke kaufen (z.B. Pia Mia oder Bleed, bei Muso Koroni erhältlich) oder eine Designerin beauftragen und hierfür biologische Stoffe und Garne kaufen. Ebenso kann man sich sein Outfit in einem Second Hand Geschäft kaufen, ausleihen oder online aus zweiter Hand bestellen. Es gibt viele nachhaltige Möglichkeiten, ans Traumoutfit zu gelangen.
MaM: Wie kann ich grundsätzlich erkennen, ob etwas biologisch und fair produziert wurde?
TH: Ich suche immer noch nach Gütesiegeln. Wer befürchtet, sich in dem Dschungel an Siegeln zu verlieren, kann zum Beispiel label-online befragen: ein Praktisches Nachschlagewerk mit Vergleichsmöglichkeiten. Es muss an dieser Stelle gesagt werden, dass sich viele kleine Betriebe diese Gütesiegel nicht leisten können, sie aber komplett biologisch und fair produzieren. Eine tolle Möglichkeit, sich selbst einen Eindruck zu machen, ist direkt die Produktion zu besuchen. Da die meisten dazu womöglich keine Zeit haben, lautet die Devise: nachfragen! Nicht scheu sein! Fragen stellen, die nicht mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können, sondern deren Antwort eine Erklärung beinhaltet. Anstatt also zu fragen: „Ist das bio?“, lieber die Frage so formulieren: „Habt ihr Gütesiegel und wenn nicht, warum nicht?“ Durch mein und das Nachfragen von vielen anderen, haben schon einige Firmen auf biologische oder vegane Produktion umgestellt oder neue Produkte ins Sortiment aufgenommen.
Ich freu mich, noch ein kleines Goodie für euch zu haben: Wenn ihr Tinas Dienste bis 31.12.2015 buchen möchtet, gebt bei der Anfrage einfach den Gutscheincode „Mini&Me„ an und ihr erhaltet 15 % Nachlass auf die gesamte Auftragssumme!
Ab Herbst 2015 veranstaltet Tina Workshops und Vorträge zum nachhaltigen Feiern in Wien. Um auf dem Laufenden zu bleiben, könnt ihr Hellbunt Events zum Beispiel auf Facebook folgen. Für weitere Informationen schickt Tina einfach eine Mail.
Tina Hinterleitner, selbst Veganerin,
lebt in Wien.
Sie plant und designed
mit Ihrer Firma Hellbunt Events
persönliche Events wie
z.b. Hochzeiten, Geburtstage,
Taufen, Sponsionen uvm. auf
nachhaltige/ökologische Weise.
Portrait © Marie Bleyer Fotografie
Geburtstagsfotos © Bright Light Photography
Bewusster leben per Mail
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