mini putzt sich die zähne bei ihrem Montessori Waschtisch

Montessori im Bad: der Waschtisch (oder eines der tollsten Dinge, die wir jemals umgesetzt haben)

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Ich bin so froh, dass ich damals im Möbelhaus dann doch gesagt habe: „Ach komm, wir nehmen den kleinen Tisch einfach mit und probieren’s aus!“ Denn das Ergebnis war eine der genialsten Beschäftigungen, die wir uns für unsere Tochter vorstellen können. Und immer mal wieder eine kurze Pause zwischendurch für uns.


Der Waschtisch – alles selber machen im Badezimmer

Alles selber machen, ganz alleine schaffen, ohne Hilfe. Auf eigene Faust entdecken, scheitern, nochmal angehen. Lernen. Dass man diese Entdeckungsfreude und den Drang zur Eigenständigkeit unterstützen sollte, erkannte nicht nur Maria Montessori. Auch uns Eltern wird schnell klar, wie wichtig es ist, unsere Kinder in ihrem Tempo und mit ausreichend Freiraum Neues ausprobieren und entdecken zu lassen, wenn wir sehen, wie sehr Kleinkinder sich darin vertiefen und in ihrer Beschäftigung aufgehen können.

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Tischlein, Schüssel, Spiegel und fast keine Regeln

So kamen also der kleine Tisch aus Naturholz um knapp 30 Euro sowie eine weiße Auflaufform aus Porzellan mit zu uns nach Hause. Im Badezimmer fanden wir schnell den richtigen Platz für den knapp 60 cm breiten Beistelltisch NÖRNAS. Seitlich brachte ich einen wieder entfernbaren Haken fürs Handtuch an. Dazu kamen noch ein Becher sowie jener Spiegel, den ich eigentlich beinah täglich beim Schminken verwende. mini-and-me-miniandme-mama-lifestyle-blog-wien-leben-mit-kindern-montessori-waschplatz-zuhause-badezimmer5Der ist super, weil er auf einer der beiden Seiten ums Dreifache vergrößert, was manche kleinen Menschen in unserem Haus als äußerst unterhaltsam empfinden. (Ich muss mir also einen anderen Spiegel besorgen. Oder ich borge ihn mir weiterhin aus, wenn Madame nicht gerade mit ihm beschäftigt ist.)

Nachdem wir die Umgebung für unsere Tochter vorbereitet und ihr gezeigt hatten, ging sie gleich fröhlich und konzentriert ans Werk. Wir zogen uns zurück und beobachteten. So halten wir es bis heute: beim Waschtisch gibt es (fast) keine Regeln. Klar, die Zahnbürste soll nicht wild durchs Zimmer fliegen und die schwere Waschschüssel lieber auf dem Tisch bleiben. Basics, aber kein beengendes Korsett. Wir haben den Waschplatz bewusst im Badezimmer eingerichtet: Die Fliesen vertragen das Wasser gut und wir wissen mittlerweile, dass Mini jedes einzelne Mal ein neues Outfit braucht, wenn sie fertig ist. Das ist OK.


mini-and-me-nyani-logo-montessori-montagDer Montessori-Montag wird euch präsentiert von Mini and Me und nyani. Bei dem Münchner Label gibt’s hochqualitative, langlebige und super schicke Lieblingsteile für Babys und Kinder. Mini trägt auf den Fotos das Langarmshirt Rainbow Raft und die unglaublich coole Hose Up, Up & Mine.


Wenn sie möchte, kann sie Zähneputzen, ihre Hände und das Gesicht waschen, den Spiegel waschen, Wasser schütten, wischen, die Handtücher eintauchen und auswringen, sie aufhängen, im Spiegel Grimassen schneiden, planschen,… Ihr fallen immer neue Dinge ein, die sie auf ihrem Tisch auch gleich ausprobiert. (Wir putzen übrigens zusätzlich gemeinsam die Zähne.)

Jedesmal ist sie unglaublich konzentriert, fokussiert und geht richtig auf in ihrer Tätigkeit – wofür auch immer sie sich entschieden hat und was auch immer sie in der nächsten Minute macht. Wir können sie beim ganz natürlichen, spielerischen Lernen in ihrem eigenen Tempo beobachten… oder auch mal gemütlich Kaffee trinken.

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Geht da nichts kaputt?

Und falls ihr euch jetzt fragt, ob da nicht regelmäßig etwas zu Bruch geht oder das ganze Zimmer unter Wasser steht, so kann ich euch sagen: Nein. Kaputt gegangen ist noch nichts. Hätte man Sorge, dass die Waschschüssel vielleicht umgeworfen oder hinuntergewischt wird, könnte man sie ankleben. Dann lässt sie sich aber nicht mehr so einfach auswaschen. Deshalb war meine Idee, sie mit einem Klettverschluss zu befestigen. So kann sie nicht verrutschen, ist aber für Erwachsene immer noch einfach zu entfernen und kann easy peasy gereinigt werden. Anfangs hatte ich vor, unsere festzukletten, aber es ist schlichtweg nicht notwendig. Also wartet mal ab, bevor ihr den Waschtisch mit Kletten oder ähnlichem „verschönert“.

Man könnte auch noch einen kleinen Kamm oder eine Bürste bereitlegen und Seife zum Händewaschen. Mini hat die Seife auf der Toilette, wo mit Hilfe eines Stockerls auch schon fleißig selbst die Hände gewaschen werden. In ihrem Kinderzimmer gibt es einen Spiegel und eine kleine Ablage mit Bürste, Spangen und Gummiringerl.

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Kein Platz, kein Problem!

Wenn wenig Platz vorhanden ist, kann freilich entweder ein kleiner Tisch, oder aber auch ein kleiner Sessel als Waschtisch verwendet werden. Ich bin online bereits über ein paar Varianten gestolpert, bei denen in die Sitzfläche des Sessels ein passendes Loch geschnitten und darin dann eine Waschschüssel versenkt wurde. An der Rückenlehne kann zum Beispiel der Spiegel hängen.

Wenn im Badezimmer gar kein Platz ist, lässt sich der vorhandene Waschtisch für die Großen auch „kleinkindfreundlich“ gestalten. Das Ziel ist es auch hier, dem Kind zur größtmöglichen Eigenständigkeit zu verhelfen. Wie das umgesetzt wird, ist jeder Kreativen freilich selbst überlassen. Ist der vorhandene Waschtisch zu hoch, hat sich seit jeher ein passendes Stockerl bewährt. Kann das Kind den Wasserhahn nicht erreichen, kann zum Beispiel ein Löffel im richtigen Winkel daran fixiert werden. Macht man das mit Kabelbindern, sieht das zwar nicht so schick aus, aber sie lassen sich ohne Rückstände und ohne die Armaturen zu beschädigen, wieder entfernen.

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Ich hoffe, euch hat dieser Einblick in unser Badezimmer inspiriert und dass ihr etwas für euch mitnehmen konntet.

Wie sieht euer Badezimmer aus? Habt ihr einen „Montessori Waschtisch“, kleine Stockerl, Tischerl oder ähnliches für eure Kinder vorbereitet? Ich freu mich auf eure Meinung und natürlich auch über Einblicke!

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Der Montessori-Montag wird präsentiert von Mini and Me und nyani. Entsprechend entstand auch dieser Artikel in liebevoller Kooperation mit dem Münchner Kindermode-Label.

Fotos © Jeannine Mik, Mini and Me

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Jeannine Mik

Jeannine ist Unternehmerin, Buchautorin und als dipl. Kommunikationstrainerin seit über 10 Jahren in der Erwachsenenbildung tätig. 2019 eröffnete sie das Zentrum für bewusste Elternschaft und Persönlichkeitsentfaltung „Conscious Parenting Vienna“. Schreiben ist ihre Leidenschaft. Ihren ersten Blog tippte Jeannine vor mehr als 20 Jahren. Im Mai 2019 erschien ihr erstes Buch „Mama, nicht schreien!“, das innerhalb weniger Wochen zum #1 Spiegel-Bestseller avancierte. Die 33jährige lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Wien.

11 Comments

  1. Sehr schöner Artikel. Mein Bub ist erst 9 Monate, da er sich aber schon überall hochzieht und gerne im Stehen alles erforscht und viel probiert, kann ich mir das im Badezimmer schon sehr gut vorstellen. Zähneputzen wird noch nicht klappen, aber mit den Händen im Wasser plantschen? Das klappt bestimmt. Danke für die Inspiration. :-)

  2. Deine Montessori Artikel sind wirklich super! Das spiele Regal haben wir gestern im Wohnzimmer umgesetzt und mein Sohn ist gleich quietschvergnügt darauf hin gestürmt.
    Den Waschtisch Find ich auch super, da müssen wir nur noch einen Platz finden. Eine kleine Idee dazu noch: Kinder lieben „schüttspiele“ – man könnte also verschieden große Fläschchen und Schüsseln auf dem Tisch platzieren um umschütten zu lernen. Macht Spaß und schult nebenbei die feinmotorik
    Liebe Grüße freu mich auf den nächsten Montag
    Betty

  3. Der Waschtisch klingt gut! Und nachdem man als Elternteil die Menge des Wassers in der Schüssel bestimmen kann, ist das wohl weniger nervenauftreibend als unsere Lösung. Wir haben nämlich ein Bidet (war schon drinnen als wir eingezogen sind). Und seit einer Woche schafft es unsere Babymaus (11 Monate), den Wasserhahn aufzudrehen. Find ich ja grundsätzlich voll super! Nur, wenn ich den Abflussstöpsel ganz fest drinnen lasse, habe ich Angst, sie flutet mir das Badezimmer. Lasse ich ihn locker drinnen, sodass das Wasser abfließen kann, steckt sie sich das Teil verkehrt herum in den Mund. Gebe ich ihn ganz weg, greift sie mit der Hand in den Abfluss. :D :D :D Und klar, das Outfit zum Wechseln muss dann auch parat liegen. ;-) ;-) ;-)
    Ich muss wohl noch lernen, auch bei Wasserspielen geduldig zu bleiben und sie als wertvolles Lernen anzusehen – danke daher für deinen Artikel, vielleicht plane ich ja mal eine Plantsch-Session für unsere Babymaus ein – das würde ihr sicher Spaß machen!

  4. Ich hatte als kleiner Junge ebenfalls so einen Waschtisch, den mein Vater seinerzeit für mich gebaut hatte. Und als ich dann Vater wurde, war es für mich eigentlich nur logisch, dass auch mein Sohn so einen Waschtisch bekommen sollte.

    Schön zu sehen, dass wir nicht die einzigen sind, die die Vorzüge dieses Möbelstücks für sich entdecken konnten!

  5. So ein Waschtisch wäre auch was für unseren kleinen Mann.
    Im Bad im EG haben wir einen Tritt am Waschbecken stehen, mit dem er gut ans Waschbecken kommt. Dort steht auch seine eigene Seife.
    Im oberen Bad nutzt er grad das Bidet als eigenes Waschbecken. Das könnte ich aber mit deinen Anregungen noch wesentlich hübscher gestalten.

  6. Wir haben so einen „lernturm“ (einen Hocker umgedreht auf einen tritt geschraubt) an unser Badezimmer Waschbecken gestellt. Handtuch, seife, zahnbürste, spiegel usw also auch alles in griffweite. Funktioniert super. Am Anfang lief Wasser ohne ende und es fiel mir unglaublich schwer nicht daneben zu stehen und immer wieder den Hahn abzudrehen. Kurzdrauf löste sich das Problem von selbst und Mini tat es den Erwachsenen gleich und stellte das Wasser immer wieder zügig ab oder nutzte eine schüssel. Viele viele Stunden hat er sich so insgesamt allein beschäftigt

  7. Sehr schön! Da unser Bad ganz klein ist, habe ich am Anfang ein Waschbecken über die Badewanne meinem Sohn versorgt. Aber jetzt wascht er lieber mit uns zusammen auf dem Hocker an der erwachsene Waschbecken. Als Tipp für die, die auch kein Platz hat. :)

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