Seit ich denken kann, fuhren meine Eltern im Frühsommer mit mir nach Italien. Und welch schöne Erinnerungen ich an diese sonnigen Urlaube in mir trage! Wir haben es uns gutgehen lassen, fein gegessen, das wundervolle Klima und die Freundlichkeit der Menschen genossen. Dass man sich in dieses Land verliebt, ja, das kann ich nachvollziehen.
Die Mama, die uns hier Einblicke in ihr Leben im Ausland gewährt, fühlt ähnlich. Bei ihr war die Liebe zu Land und Leute so groß, dass sie irgendwann blieb.
Christine hat ihren Traum vom Leben im Süden wahr gemacht: Als freie Autorin wohnt und arbeitet sie seit einigen Jahren auf Sardinien. Auf ihrem Blog Insel Traum Leben findet ihr viele Tipps für den nächsten Urlaub in der Ogliastra, sowie ihre Liebeserklärung an das kleine Dörfchen Lotzorai.
Sollten Fragen offen bleiben, stellt sie bitte jederzeit in den Kommentaren!
Im Ausland leben mit Kindern: Sardinien, Italien
Ich bin Christine (Jahrgang 1968) und lebe seit ach Jahren in Italien und zwar auf der Insel Sardinien. Mein Mann ist Sarde und gemeinsam haben wir einen fünfjährigen Sohn. Wir wohnen auf dem Land, zwei Kilometer vom nächsten 3000-Seelen-Dorf und drei Kilometer vom Meer entfernt an der Ostküste. Ich selbst habe meine beiden Pferde mit hierher gebracht. Zu unserer Familie gehören aber auch andere Tiere und wir führen dort ein ziemlich naturnahes Leben.
Ursprünglich komme ich aus Deutschland, wo ich die meiste Zeit in Süddeutschland rund um Tübingen gelebt, gelernt und gearbeitet habe. Zuletzt – und bevor ich endgültig auf meiner Insel gestrandet bin – war ich dort in einer Agentur für Kommunikation als Texterin und PR-Beraterin angestellt.
Tja, nun bin ich hier auf Sardinien und noch immer dabei, mich mit dieser neuen Lebenssituation auseinanderzusetzen. Das Insel-Dasein ist nicht immer ganz einfach…
Wie bist du nach Sardinien gekommen?
Eigentlich komme ich schon sehr lange nach Sardinien. Das erste Mal war ich hier mit meiner Freundin als Rucksacktouristin nach dem Abitur. Es hat mir damals so gut gefallen, dass ich in der Folgezeit fast jedes Jahr nach Sardinien fuhr. Witzigerweise habe ich bei unserer ersten Reise schon meinen heutigen Mann kennengelernt…
Wann und warum bist du geblieben?
Geblieben bin ich erst viel später. Wie gesagt, die Insel hat mich seit diesem ersten Besuch nie wieder losgelassen. Ich habe sogar versucht, dort mein Auslandssemester zu machen. Hat aber nicht funktioniert. Dann habe ich mit einer Freundin auf Sardinien eine Campingplatz-Sprachschule eröffnet, die es inzwischen aber auch nicht mehr gibt. Langer Rede kurzer Sinn: Immer wieder Sardinien.
Dorthin gezogen bin ich dann schließlich erst „ein halbes Leben später“. Als mein jetziger Partner und ich uns Jahre nach dem ersten Kennenlernen zum x-ten Mal wieder getroffen haben und es dieses Mal so richtig gefunkt hat zwischen uns. Gut Ding will Weile haben! Da ich schon immer gerne im Ausland gelebt habe, Italien mochte und die Sprache sprach, war schnell klar, dass ich nach Sardinien ziehen würde und nicht er nach Deutschland.
Wo liegen für dich persönlich die größten Unterschiede zwischen Deutschland und Sardinien?
Der größte und gravierendste Unterschied ist die Arbeitssituation. Sie wirkt sich allerdings sehr stark auf alle anderen Lebensbereiche aus. Hier auf Sardinien gibt es kaum Industrie und keinen gesunden Mittelstand. Hinzu kommt, dass die Insel sehr arm ist bzw. viele Menschen hier mit äußerst wenig Geld auskommen müssen, vergleicht man dies mit dem deutschen Lebensstandard. Dadurch ist wenig Geld im Umlauf und wer arbeiten oder sich etwas aufbauen möchte, ist eigentlich komplett auf Käufer oder Konsumenten von außerhalb angewiesen. Leider ist auch die Tourismussaison sehr kurz und damit als wichtigster Arbeitgeber von geringem Nutzen.
Ein weiterer großer Unterschied ist die Art der Sozialkontakte oder das Sozialleben überhaupt. Hier trifft man sich kaum abends ungezwungen auf ein Glas Rotwein zuhause bei Freunden. Das Sozialleben findet entweder im öffentlichen Raum statt, ist stark auf die Familie konzentriert oder es werden Essenseinladungen veranstaltet, die einen gewissen Rahmen haben „müssen“. Während die Männer sich sehr viel in der Bar treffen, sitzen die Frauen meist zuhause und sind ab einem gewissen Alter kaum noch irgendwo anzutreffen.
Wie verlief der Umzug? Es ist vermutlich nicht einfach, alles Hab und Gut auf eine Insel zu schiffen?
Mein Umzug verlief mit Sicherheit etwas unüblich, denn da gab es gleich mehrere organisatorische Hürden. Da ich aus rein privaten Beweggründen ins Ausland ging, hatte ich keine finanzielle Umzugsunterstützung von einem Arbeitgeber. Obwohl Sardinien nur im europäischen Ausland liegt, ist ein Umzug dorthin wegen der Schiffspassage teuer und nicht problemlos mit Miet-Lkw zu bewältigen.
Ich packte also zunächst einmal meine wichtigsten persönlichen Utensilien in meinen Pkw. Zu der Zeit war das ein kleiner Fiat Panda, so dass ich nicht wirklich viel dabei hatte. Die restlichen Dinge blieben alle in Deutschland an verschiedenen Orten untergestellt.
Hinzu kam, dass ich damals zwei Pferde besaß, die ich unmöglich zurücklassen konnte. Wie bekommt man aber seine Pferde übers Meer auf eine Insel?! Zugfahrzeug und Hänger mieten und selbst fahren? Einen professionellen Transporteur beauftragen? Die Geschichte dazu habe ich in meinem Blog aufgearbeitet.
Den eigentlichen Umzug meines kompletten Hab und Guts habe ich erst vor einem Jahr gemacht: Da musste ich mein Unterstell-Domizil in Deutschland räumen. Es gelang mir, einen Spediteur ausfindig zu machen, der zwischen Deutschland und Sardinien pendelt und mein Umzugsgut zuladen konnte. Wie herrlich war es, nach dieser langen Zeit endlich wieder alle meine Dinge um mich zu haben!
Wie gelang es dir, ins Berufsleben einzusteigen?
Als ich (noch ohne Kind) hier her kam, hatte ich relativ schnell einen Job an der Rezeption eines Campingplatzes. Mit Deutsch als Muttersprache, meinen Italienischkenntnissen und dazu Englisch und Französisch hatte ich da ganz gute Karten. Allerdings habe ich auch keinerlei Ansprüche gestellt, d.h. ich habe zehn Monate lang ohne einen freien Tag in der Woche (auch nicht sonntags) und ohne Urlaub durchgearbeitet. Da darf man hier nicht zimperlich sein, sonst bekommt ein anderer den Job.
Mit Kind ging das dann gar nicht mehr. Zumal es keinerlei Unterstützung in der Kinderbetreuung gibt und die Löhne in der Regel so niedrig sind, dass man keine private Kita davon bezahlen kann. Wer also keine Großeltern plus Großfamilie im Rücken hat kann hier als Frau eigentlich gar nicht arbeiten.
Etwas besser wurde es, als mein Sohn mit drei Jahren in den Kindergarten kam. Seitdem arbeite ich wieder selbstständig in meinem alten Job als Texterin und PR-Beraterin und bin nach wie vor dabei, mir in diesem Bereich eine bescheidene Existenz aufzubauen.
Bist du oft am Festland?
Seit ich hier auf der Insel wohne bin ich leider sehr selten auf dem italienischen Festland. Das hängt mit dem Insel-Dasein zusammen, denn man kommt nicht mal so eben hier weg. Dazwischen liegen viele Stunden Schiffsreise oder eben ein Flug von einem der drei Flughäfen, die von uns aus zwei Stunden entfernt liegen. Hinzu kommt, dass die Flugverbindungen in den letzten Jahren stark ausgedünnt wurden, so dass jedes Reisevorhaben mit einigem Organisationsaufwand und zunehmend auch hohen Kosten verbunden ist.
Seit mein Sohn auf der Welt ist, bin ich – wann immer eine Reise organisatorisch und finanziell möglich war – nach Deutschland geflogen. Ich möchte, dass mein Kind seine Großeltern genießen kann und auch den anderen Teil seiner Herkunft kennenlernt. Außerdem pflege ich meine Kontakte zu den alten Freunden und meiner alten Heimat. Das ist mir sehr wichtig. Und ich nutze diese Reisen nach Deutschland in Sachen Job.
Seitdem ich dort lebe, wo sich andere das ganze Jahr über hinsehnen, fahre ich kaum noch anderswo hin, um selbst mal richtig Ferien zu machen!
Wie war die Umstellung vom Festland auf die Insel? Merkt man die „Abgeschiedenheit“ oft?
Allerdings! Ich leide oft darunter, mich nicht einfach ins Auto setzen und in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ dorthin fahren zu können, wohin ich will. Das ist für mich eine riesige Umstellung gewesen und noch immer kann ich mich mit dieser „Freiheitsbeschränkung“ schlecht abfinden.
Wir leben hier zudem in einem kleinen Dorf in einem relativ schlecht zugänglichen Teil von Sardinien – doppelte Abgeschiedenheit also. Da fehlen mir dann natürlich oft gewisse kulturelle und soziale Angebote und Annehmlichkeiten, die ich in meinem früheren Leben – zwar ebenfalls in einem kleinen Dorf, aber in 15-minütiger Entfernung zu einer Studentenstadt – ausgiebig genutzt und genossen habe. Hier gibt es nichts dergleichen und auch wenig Menschen, die danach suchen.
„Ich denke oft, für ein Kind ist es ein schöner Ort, um unbeschattet von vielen Entwicklungen unbesorgt aufzuwachsen. Auch bei mir selbst merke ich, dass ich momentan eigentlich froh bin, etwas ab vom Schuss zu leben.“
Das Insel-Dasein bringt aber auch Vorteile. Gerade in heutiger Zeit fühlt man sich in dieser Abgeschiedenheit, die wir hier haben, viel sicherer. Und ich denke oft, für ein Kind ist es ein schöner Ort, um unbeschattet von vielen Entwicklungen unbesorgt aufzuwachsen. Auch bei mir selbst merke ich, dass ich momentan eigentlich froh bin, etwas ab vom Schuss zu leben.
Wie war es, im Ausland schwanger zu sein? Fühltest du dich zu der Zeit manchmal fremd in deiner Wahlheimat?
Mein Sohn kam hier auf Sardinien zur Welt. Das war ein rundum positives Erlebnis für uns alle und ich bin wirklich froh darüber, dass ich mich damals dafür entschieden habe. Als ich von meiner Schwangerschaft erfuhr, stieg natürlich erst die große Panik in mir auf, das „typisch deutsche“ Sicherheitsdenken, das natürlich auch durch entsprechende Fragen aus meinem deutschen Umfeld genährt wurde.
Ich fand hier aber einen tollen Arzt, der mich dermaßen entspannt durch die Schwangerschaft begleitet und mir alle Ängste genommen hat. Schon bald hatte ich keinerlei Probleme mehr damit, fern der alten Heimat schwanger zu sein und ein Kind zu bekommen.
„Es wurde Sommer und ich war entweder am Strand oder lag in der Hängematte im Pinienwald. Ich habe mich wunderbar gefühlt und habe am Tag vor der Geburt noch im Meer gebadet.“
Da ich nicht fliegen wollte, verbrachte ich die gesamte Schwangerschaft auf Sardinien. Es wurde Sommer und ich war entweder am Strand oder lag in der Hängematte im Pinienwald. Ich habe mich wunderbar gefühlt und habe am Tag vor der Geburt noch im Meer gebadet. Alles hat gepasst und auch die Betreuung im Krankenhaus war optimal.
Generell wird auf Sardinien nicht sehr viel Aufhebens ums Schwangersein gemacht. Man ist schwanger und bekommt ein Kind – fertig. Ganz normal. Hier bei mir in der Ecke gibt es keinerlei Angebote für Schwangere und auch keine Betreuung durch eine Hebamme oder sonstige Beratung. Letzteres hat mir gefehlt, als das Baby da war!
Hattest du Hilfe in der ersten Zeit mit Baby?
Glücklicherweise kamen meine Eltern zur Geburt nach Sardinien und haben mir 2 Wochen lang mit dem Baby und im Haushalt sehr viel geholfen. Danach war ich auf mich alleine gestellt. Eine Hebamme, die ich hätte fragen können, gab es wie gesagt nicht. Und da wir etwas außerhalb auf dem Land leben, war auch sonst niemand da, der mir zur Seite gestanden wäre.
Mein Mann war den ganzen Tag und am Abend (es war August und da wird hier quasi rund um die Uhr gearbeitet) weg und von seiner Familie habe ich eigentlich auch nicht viel mitbekommen. In dieser Zeit war ich oft verzweifelt, habe mich hilflos gefühlt mit den Aufgaben, vor die einen so ein neugeborenes Wesen stellt, und ich habe mich auch sehr alleine gefühlt. Glücklicherweise hatte ich ein wirklich unkompliziertes Kind und alles lief ohne Probleme, so dass ich diese Zeit zu zweit auch als sehr schöne Erinnerung in meinem Herzen trage.
ItalienerInnen gelten ja als die Kinderfans schlechthin. Wie sind da deine Erfahrungen?
Das ist definitiv so! In Italien dürfen Kinder überall alles. Da regt sich kein Mensch auf, wenn sie mal laut sind oder über die Stränge schlagen. Mein Schlüsselerlebnis war das Fliegen mit oftmals schreiendem Säugling. Hatte ich Italiener neben oder hinter mir, wurde von deren Seite alles getan, um Mutter und Kind zu helfen und gute Laune zu zaubern.
Einmal saßen zwei deutsche Frauen in der Reihe hinter mir. Sie sprachen für mich deutlich vernehmbar so bitterböse über mich und mein schreiendes Kind, über mein Unvermögen und die Lärmbelästigung, dass mir das in diesem Moment fast den Rest gegeben hätte.
Kinder sind in Italien überall willkommen und werden geliebt und geherzt und geknutscht. Nicht immer hat man dabei allerdings wichtige Bedürfnisse von Kindern im Blick: Viele Kinder dürfen sich nicht dreckig machen, sie werden lange „klein“ gehalten und behütet oder einfach nicht darin bestärkt, selbst Dinge zu tun und auszuprobieren. Die Ernährung ist aus meiner Sicht eine Katastrophe. Und ganz schlimm sieht es auch in Sachen Mediengebrauch aus: Da werden schon die Kleinsten, sobald sie aufrecht sitzen können, vor dem Fernseher aufgebaut und bekommen Smartphone und Tablet zur freien Verfügung, sobald sie die Dinger in ihren Händen halten können. All das finde ich dann immer wenig kinderfreundlich.
Was ist für dich das Schönste an deiner Wahlheimat?
Das Schönste an meiner Wahlheimat Sardinien ist für mich die Natur, die uns hier umgibt. Ich liebe allein schon den Geruch und die Farben dieser Landschaft. Wir haben hier das Meer, aber auch die Berge und alles ist noch sehr ursprünglich und „ungezähmt“.
Es gibt so viel unbesiedeltes weites Land und so wenige Menschen, die diese große Insel bewohnen. Auch rund um unser Haus haben wir viel Platz und eine große Ruhe. Nachts sieht man die Sterne hell leuchten, weil keine andere Lichtquelle stört. Ich liebe das Sommerleben hier, das Leben im Freien, immer draußen.
Ich genieße aber auch den vollkommen anderen Lebensrhythmus auf Sardinien. Hektik und Stress ist den Menschen hier ein Fremdwort und witzigerweise kommt es auch im Sprachgebrauch nicht wirklich vor. Wohingegen in Deutschland alle immer „im Stress“ sind und es fast zum guten Ton gehört, ständig sooooo viel zu tun zu haben.
„Ich bewundere die Gelassenheit der Menschen, ihre Demut gegenüber den Alltagsaufgaben und den oftmals nicht einfachen Lebensumständen.“
Ich bewundere die Gelassenheit der Menschen, ihre Demut gegenüber den Alltagsaufgaben und den oftmals nicht einfachen Lebensumständen. Und ich beneide sie um ihren Gleichmut, mit dem einfach eines nach dem anderen erledigt wird, ohne sich verrückt zu machen. Davon schneide ich mir dann täglich eine Scheibe ab und begegne so meinem manchmal fast schon manischen deutschen Aktivismus!
Worauf würdest du lieber verzichten?
Sehr gut verzichten könnte ich auf die Tage füllenden, höchst komplizierten und zumeist sinnlosen Behördengänge, die kein Mensch jemals durchschaut und alle den letzten Nerv kosten. Ich könnte verzichten auf das Gesundheitswesen hier, das dem Normalbürger eine miserable Betreuung bereit stellt.
Und ich könnte auch darauf verzichten, dass es nahezu unmöglich ist, auf legalem Wege mit offizieller Erlaubnis irgendein Vorhaben zu realisieren. Egal, ob es darum geht, sich selbstständig zu machen oder ein Haus zu bauen. Wer keinen kennt, macht hier gar nichts. Und bevor hier ein Radweg tatsächlich gebaut wird, vergehen mit Sicherheit mindestens zehn Jahre. Die Menschen nehmen auch das mit großer Gelassenheit als gegeben hin. Und wer hier leben möchte, sollte sich in dieser Lebenshaltung üben.
Während ich diese Zeilen schreibe ist es Winter. Auf den könnte ich hier auch eindeutig verzichten! Die Häuser sind schlecht isoliert und ebenso schlecht geheizt und man bekommt die feuchte Kälte kaum noch aus den Knochen. Dann träume ich von einer Zentralheizung oder einem Kachelofen und wohliger Wärme im ganzen Haus.
Was fehlt dir in deinem neuen Leben auf Sardinien am meisten?
Mir selbst fehlen hier vor allem meine Freunde oder neue richtige Freundschaften. Die Menschen hier haben mich sehr offen und warmherzig aufgenommen, ich kenne viele und wenn ich durchs Dorf fahre oder gehe, wird überall gewunken und gegrüßt. Aber dabei bleibt es dann auch.
Für meinen Sohn fehlen mir die tollen Spielplätze, die wir in Deutschland an allen Ecken und Enden finden. Elterninitiativen in diesem Bereich gibt es überhaupt nicht. Generell fehlen kreative Freizeitangebote wie z.B. eine Jugendfarm oder Musikunterricht, aber auch ein Sportverein mit breit angelegtem, bezahlbaren Angebot.
Möchtest du irgendwann einmal nach Deutschland zurückkehren?
Eine schwierige Frage, die sich im Moment in dieser Form gar nicht stellt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir alle Türen offen halte in Deutschland. Ich bin sehr oft in Deutschland, um meine alten Beziehungen zu pflegen und auch meinem Sohn die Sprache, die Mentalität und das Leben dort als ebenso selbtstverständlich nahezubringen, wie seine italienische Umgebung. Mir ist es angesichts der wirtschaftlichen Lage hier sehr wichtig, dass uns und ihm diese Option immer offen steht.
Ich sehne mich natürlich oft nach meinem alten Leben in Deutschland, weiß aber nicht, ob ich tatsächlich wieder dort leben könnte. Da mein Mann weder die Sprache spricht noch glücklich werden könnte dort, ist eine Rückkehr für uns kein Thema. Hier haben wir ein schönes Haus mit riesigem Garten, vielen Tieren, viel Platz und das Meer vor der Haustüre. So könnten wir in Deutschland sicher nicht mehr leben.
Würdest du wieder auswandern?
Seit ich denken kann, gefällt mir das Reisen und gefallen mir andere Länder. Mich hat es schon immer weg gezogen und ich wollte schon immer ins Ausland, um dort zu studieren, zu arbeiten, zu leben. Kein Wunder, dass es dann auch so gekommen ist.
Und mit Sicherheit würde ich in derselben Situation wieder so entscheiden. Manchmal ist es gut, wenn man seinem Bauchgefühl folgt. Denn hätte ich damals den Kopf eingeschaltet, würde ich wahrscheinlich noch immer dort sitzen, wo ich damals saß.
Mehr Einblicke in Christines Leben auf Sardinien gewinnt ihr auf ihrem Blog und auf Facebook. Ich bin sicher, sie freut sich, wenn ihr vorbeischaut!
Lebt ihr selbst mit eurer Familie im Ausland und wollt Teil der Interviewreihe sein? Schreib mir eine Mail an mail@mini-and-me.com, ich freu mich auf euch!
Wäre für euch das Leben auf Sardinien – oder generell im Ausland – denkbar?
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Fotos © Christine W.
Titelbild via Fotolia
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Eine Antwort
Oh, ich glaube da möchte ich auch mal hin. Allerdings auf Urlaub, leben würde ich dort eher nicht wollen.
Wenn ich jemals von hier wegziehen würde (wir wohnen jetzt in Mödling bei Wien), dann am ehesten noch nach Norddeutschland. Meine bessere Hälfte kommt aus Hamburg, eine wunderschöne Stadt mit sehr guter Lebensqualität! Allerdings ist das sehr unwahrscheinlich, weil er selbst nicht zurück möchte. Also wird es weiterhin ein schönes Urlaubsziel bleiben.