Jeannine Mik ist #1 Spiegel Bestseller Autorin, diplomierte Kommunikationstrainerin und professionelle Networkerin. Sie ist Gründerin von „Conscious Parenting Vienna“, Veranstalterin des „Beziehungscafés“ und leidenschaftliche Inspiratorin für bewusste Lebensgestaltung und gelingende Beziehungen.

Abseits von alldem ist sie mit ganzem Herzen Mutter, Verlobte, immerfort Lernende und dankbar dafür, mit ihrer Arbeit echte Menschen zu erreichen und wohltuende Veränderungen anzustoßen.

Den Blog „Mini and Me“ gründete Jeannine Anfang 2015 und schrieb ihn bis 2019 hauptberuflich. Schnell wurde er eine der beliebtesten deutschsprachigen Anlaufstellen für Eltern, die bewusster Leben und ihre Kinder gleichwürdig begleiten wollen. Blogheim bezeichnete ihn als einen der 10 relevantesten Blogs in ganz Österreich. Jeannines Texte richten sich an Eltern, die Vorgedachtes hinterfragen und ihren eigenen Weg gehen. Wenn du den Blog noch nicht kanntest, starte am besten hier.

Jeannines erstes Buch Mama, nicht schreien! schrieb sie mit der psychologischen Beraterin und Familienbegleiterin Sandra Teml-Jetter. Es erschien 2019 und avancierte innerhalb weniger Wochen zum #1 Spiegel Bestseller. Aktuell ist es in der 6. Auflage überall erhältlich und wird in 10 Sprachen übersetzt. Ihr zweites Buch Keine Angst, Mama! erschien am 10. Mai 2021.

Warum schreibst du über Familien?

Ich glaube, dass der Mensch, so, wie er sich oftmals außer sich, beinah schlafend oder mit einer „Hinter mir die Sintflut!“ Attitüde präsentiert, nicht gedacht war. Ich glaube aber auch, dass er – aufgrund der Art und Weise, wie andere Menschen ihm von Geburt an begegnet sind – „einfach so“ gar nicht anders kann. Was es hier braucht, ist ein Prozess radikaler Bewusstwerdung auf ganz vielen Ebenen.

Wir sind nicht bei uns. Wir wurden weggetragen, an einen anderen Ort. Dort leben wir mit dem Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft – selten im Jetzt, selten wirklich präsent. Das Korsett, in dem wir gesellschaftskonform leben, drückt zwar ab und an an einigen Stellen… aber solange wir irgendwie noch Luft bekommen, lassen wir es an. Die Angst, was wäre, wenn wir es ablegten, ist zu groß.

Als wäre das, wenn man versucht, das gesamte Ausmaß der Folgen zu erfassen, nicht schon tragisch genug, fertigen wir, sobald wir Eltern werden, auch noch kleine Korsette an, die wir dann unseren Kindern überstülpen. Geformt nach unseren eigenen, verqueren Vorstellungen. Passen tun sie unseren Kindern – die so frei und so sehr „bei sich“ sind, dass es uns verliebt, mitunter aber auch überrascht oder verschreckt zurücklässt – nicht.

Aber wir als Eltern und die Gesellschaft tun sehr viel dafür, sie passend zu machen. Ist das Kind erwachsen, spürt es das Korsett kaum noch. Wie die meisten von uns. Das will ich nicht. Ich will aus meinem Korsett ausbrechen – jeden Tag ein bisschen, Millimeter um Millimeter, bis ich atmen kann. Aus meinem Selbst heraus. Und ich will kein Korsett für mein Kind. Ich will es ihm gar nicht anlegen, überstülpen. Es in nichts hineinzwängen.

Deshalb arbeite ich an mir. An meinem Bewusstsein, an meinen Entscheidungen. Weil mein Kind bereits ist. Weil mein Kind noch ist. Ich bin es, die wieder werden muss. Und so wachsen wir aneinander und gemeinsam. Jede von uns in ihre Richtung, und dennoch nicht alleine.

Beziehungen ‚funktionieren‘ nicht. Wir müssen sie gestalten!

„Wir sind viele!“

In den letzten Jahren, seit ich meine zunehmend kritischen und unbequemen Gedanken online teile, entstand eine starke Community an Eltern, die es auch anders machen möchten. Die erkannt haben, dass der Blick aufs Kind, den unsere Gesellschaft lebt, sich ändern muss. André Stern bezeichnete es im Gespräch mit mir als eine „Bewegung“. Diese Eltern wollen ihre Kinder liebevoll auf Augenhöhe begleiten und in authentischen Beziehungen mit ihren Mitmenschen leben.

Dabei fühlen sie sich oftmals alleine, es fehlt ihnen das unmittelbare Netzwerk an „Mitstreiterinnen“ – wobei „Mitlieberinnen“ hier besser geeignet wäre. Neben den Unsicherheiten, wenn es um das Loslassen alter Glaubenssätze und blind übernommener Strukturen geht, ist dies das zweite Anliegen, das seit langem an mich herangetragen wird: „Ich will nicht mehr alleine sein mit der Art, wie ich Familie lebe!“

Lass mich dir sagen, du bist es nicht. Wir, die wir in Gleichwürdigkeit und bewusster leben wollen, sind viele. Als Symbol dieses Gemeinsamseins begleitet mich seit langem mein laut ausgesprochener Gedanke „Wir sind viele!“, sowohl in meinen Texten, als auch auf Social Media (mit #wirsindviele).

Meinen Leserinnen habe ich versprochen, an den Möglichkeiten für echten Austausch zu arbeiten. Das erste sichtbare Ergebnis ist seit Ende 2017 das Beziehungscafé: Ein Treffen für beziehungsorientierte Mütter, ein geschützter Rahmen, in dem man liebevoll empfangen wird und einfach sein kann. Gemeinsam. Anfang 2019 habe ich das Zentrum für bewusste Elternschaft und Persönlichkeitsentfaltung „Conscious Parenting Vienna“ ins Leben gerufen, wo Workshops, Training und Begleitung für Erwachsene angeboten werden.

Ich möchte mit diesem Blog, mit Mini and Me, online einen Ort des Austausches schaffen. Inspirieren, anregen zum Nach- und Umdenken. Anbieten. Auf dass du dir mitnimmst, was sich gut anfühlt und liegen lässt, was nicht stimmig ist für dich und deine Familie.

Der Kontakt mit dir, meiner Leserin, zeigt mir jeden Tag, dass ich hier auf einem guten Weg bin und echte Beziehungen, echte Menschen ein Stück weit begleiten darf. Das ist wundervoll!

„Um wahre Verbindung leben zu können, muss irgendwo ein Punkt sein, an dem der eine aufhört und der andere beginnt.“

Jeannine Mik

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