Mini and Me

Frei und selbstbestimmt lernen – Einblick in eine Alternative: „Lernen ist nicht beobachtbar. Dieser Prozess findet im Innersten des Menschen statt.“

Das vorherrschende Schulsystem steht zurecht in der Kritik. Enormer Leistungsdruck, Fremdbestimmung und ein altes System aus Belohnungen und Bestrafungen, wie wir es in den meisten Regelschulen antreffen, sind entweder nicht zeitgemäß oder bisweilen schädlich für die freien Geister unserer Kinder. Eltern, die nach Alternativen suchen, bleiben oftmals ratlos zurück. Aber es gibt sie, diese anderen Wege.

Freiheit statt Zwang: Schulzentrum für ganzheitliches Lernen

Katja Lenes ist Mama zweier Kinder und Volksschulpädagogin. Bereits bei ihrem ersten Praxistag fühlte sie, dass das Regelschulssystem nicht ihrem „Blick“ aufs Kind entspricht. Durch den Montessori-Diplomlehrgang eröffneten sich für sie neue Welten – persönlich und beruflich. Seit nunmehr 10 Jahren begleitet sie Kinder im SZGL. Dort hat sie den Raum gefunden, der ihrem Anspruch an freier Entwicklung gerecht wird.

Ich habe Katja zum Gespräch über ihre „Lieblingsschule“ gebeten. Das Ergebnis ist ein umfassendes Interview, das selten detaillierte Einblicke in den Alltag der SchülerInnen und BetreuerInnen bietet. Durch ihre Antworten habe ich das Gefühl, mir ein gutes Bild machen zu können von den Werten, die der Begleitung dort zugrundeliegen. Ich hoffe sehr, dass du dieses Gespräch als genauso bereichernd empfindest.


Was ist das Schulzentrum für ganzheitliches Lernen (SZGL)?

Dies möchte ich zunächst in „Beamtensprache“ beantworten: Das SZGL ist eine sogenannte Statutschule mit Öffentlichkeitsrecht in freier Trägerschaft. Hier können Kinder ihre gesamte Pflichtschulzeit (offiziell 9 Jahre) verbringen. Das bedeutet, das Schulzentrum ist ein privat gegründetes Schulprojekt, dessen Organisationsstatut vom Unterrichtsministerium bewilligt und dem mittlerweile (vor 6 Jahren) das permanente Öffentlichkeitsrecht verliehen wurde.

Unsere SchülerInnen müssen keine Leistungsüberprüfungen an öffentlichen Schulen absolvieren. Unsere „Leistungsbeurteilungen“ (Zeugnisse) sind vom Ministerium abgesegnet und uns wurde das Recht verliehen, ohne Kontrolle von Seiten des Regelschulsystems, selbst dafür Sorge zu tragen, dass Lerninhalte, wie sie die Lehrpläne vorsehen, vermittelt werden.

Für mich persönlich ist das SZGL eine Lebens- und Lernumgebung, in der JEDER (sowohl Kinder als auch sämtliche Erwachsene) mit seiner (Weiter-)Entwicklung konfrontiert ist.

Unsere Grundfesten setzen sich zusammen aus dem Werk Maria Montessoris, weiterführend aus den Erkenntnissen und Erfahrungen von Rebeca und Mauricio Wild, Daniel Greenberg (Sudbury Valley School), entwicklungs- und neurobiologischen Forschungen von Jean Piaget bis Gerald Hüther und, ganz wichtig, der „non-direktiven“ Begleitung (Carl R. Rogers, R.&M. Wild).

Wo sind die Probleme bei der Regelschule bzw. Lernen und Bildung, wie wir es kennen?

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass jede/r Leser/in mit dem herkömmlichen Bildungssystem seine ganz individuelle, sehr private Geschichte verbindet. Einige davon würden nun vielleicht gar nicht von einem „Problem“ sprechen. Man hat die Schulzeit „überlebt“, war vielleicht sogar angepasst und „gut“ genug, hat – wie es Kindern so zu eigen ist – die Dinge als gegeben akzeptiert und ist eigentlich „ganz okay“ damit gefahren. Und doch.

Das Bildungssystem, wie es derzeit aufgebaut ist, geht davon aus, dass es am effektivsten funktioniert, wenn Menschen des gleichen Jahrgangs in Gruppen zusammengefasst werden, die nach strikten, möglichst vielfältigen und abwechslungsreichen Stundenplänen, unterrichtet werden.

Mit dem Begriff „unterrichten“ wird meist ein Szenario kreiert, in dem ein/e LehrerIn jedem Einzelnen der Gruppe gleichzeitig und zeitlich eng limitiert (ca. 50min) einen Lerninhalt (Fachwissen) oder Techniken (musisch-kreative Fächer) vermittelt.

Damit dies überschaubar bleibt und einigermaßen garantiert gelingt, ist tunlichst dafür zu sorgen, dass die Aufmerksamkeit der SchülerInnen auf den/die LehrerIn gerichtet bleibt, weshalb Stillsitzen, Zuhören und aktives Mitarbeiten angesagte und willkommene Verhaltensweisen sind.

Der Schlüssel zwischen Anzahl Kinder und Erwachsenen liegt meist irgendwo bei 25:1.

Die Lernumgebung (Klassenraum) sieht in erster Linie einen ausreichenden „Arbeitsplatz“ pro Kind vor. Wohl gibt es massive Auflagen, was Bewegungsmöglichkeiten (Turnsaal, Schulhof/-garten, Pausenräume) betrifft, doch betrachtet man eine durchschnittliche Schulwoche z.B. eines Volksschulkindes (20-25 Wochenstunden, davon 2-3 Stunden Bewegungserziehung), noch dazu die Tatsache, dass jeder Unterrichtseinheit von 50min eine 5 minütige Pause folgt, wird schnell klar, dass „Bewegung“ und das „freie Gespräch“ in maximal 10% der Gesamtzeit stattfinden kann.

Für berufstätige Erwachsene krass bildlich dargestellt: Du musst 8 Stunden arbeiten und darfst dich davon 48min frei bewegen (inklusive Klopausen, Essen und Gespräche mit Arbeitskollegen).

Langer Rede kurzer Sinn: Ich finde, es herrscht im Regelschulsystem eine eklatante Unverhältnismäßigkeit, Handlungsfreiraum und Einschränkungen betreffend.

Ich finde, es herrscht im Regelschulsystem eine eklatante Unverhältnismäßigkeit, Handlungsfreiraum und Einschränkungen betreffend.

Weiters geht die vorherrschende Struktur davon aus, dass hauptsächlich der/die LehrerIn dafür zuständig ist, Inputs zu geben bzw. Outputs einzufordern. Also eine sehr passive, abhängige Rolle für die SchülerInnen.

Immer fällen Erwachsene ihr Urteil darüber, wie die Leistung bewertet wird. Immer wird der Schüler vom Erwachsenen dazu aufgefordert, entweder zu antworten, oder aber, zu schweigen.

Der sogenannte „Jahresstoff“ und die Überprüfbarkeit desselben ist das Maß aller Dinge und schwebt quasi über jeglichen Kontakt zueinander. Die möglichst erfolgreiche Wissensvermittlung steht somit im absoluten Zentrum des Schulgeschehens und verursacht sowohl bei SchülerInnen, LehrerInnen als auch Eltern massiven Druck.

Wo ist Zeit, sich im Rahmen der Gemeinschaft um Soziales zu kümmern? Wann darf man plaudern, streiten, lachen, spielen, eigene Fragen aufwerfen und Lösungen finden? Wo ist das echte Leben, frag ich mich?

Bildungseinrichtungen, wie die meisten sie kennen, sind schon recht lebensferne Konstrukte, meiner Meinung nach. Wo sonst fügt sich der Mensch einer solch einschneidenden Reglementierung seiner Grundbedürfnisse?

Das Regelschulsystem kann es sich „nicht leisten“, auf den individuellen Entwicklungsstand jedes Kindes Rücksicht zu nehmen. Liegt man nun blöderweise außerhalb der akzeptablen „Norm“, sind die Alternativen sonderpädagogische Einrichtungen oder vereinzelt Schulen (meist staatliche Privatschulen) für Hochbegabte. Mit dementsprechend „differenzierter“ Form ein- und desselben Hamsterrades.

Exkurs: Entwicklungsstufen des Kindes nach Jean Piaget

Völlig unzulänglich umgegangen wird mit den – zumindest meiner Erfahrung nach an Pädagogischen Hochschulen gelehrten – Entwicklungsstufen des Kindes nach Jean Piaget, die enormen individuellen Schwankungen (bis zu 5 Jahre) unterliegen können:

Prä-Operationale Phase (ca. 4-7 Jahre): anschauliches Denken, orientiert an Wahrnehmung statt an Logik, Zentrierung der Wahrnehmung auf nur EIN Merkmal eines Gegenstandes und Außerachtlassen aller anderen, Transformationen können nicht vorgestellt werden (Umschüttversuch von breitem niedrigem Gefäß in schmales hohes Gefäß bspws.), kindlicher Egozentrismus;

Konkret-Operative-Phase (ca. 7-12 Jahre): vom Handeln zum Denken, Schlussfolgerungen beziehen sich immer auf eine konkrete, erfahrbare, unmittelbare Handlung, Gegenstände stellen sich aus einer anderen Perspektive anders dar, Transformationen werden verstanden;

Abstrakt-Operative-Phase (ca. 12-15 Jahre): logisches Denken wird mithilfe von Abstraktion durchgeführt, nicht mehr ausschließlich an konkrete Handlungen gebunden, Hypothesen können gebildet werden, Schlüsse gezogen – rein durch logisches „In-Beziehung-Setzen“ (wenn a älter als b, b jünger als d, wie alt ist dann c)

Jede einzelne Entwicklungsphase kann nicht übersprungen werden! Maximal wird eine „Strategie“ angeeignet, die scheinbar für den Moment funktioniert aber mit zunehmenden Anforderungen sich zu 99% als unwirksam herausstellt. Verknüpfungen und Aufbauten sind dann nicht möglich, wenn die Basis fehlt.

Schon sehr früh sind Kinder im Regelschulsystem mit abstrakten Inhalten konfrontiert. Nämlich meist dann, wenn sie sich noch in der Prä-Operationalen oder Konkret-Operativen Phase befinden. Es macht einen enormen Unterschied, ob ich einfach akzeptiere, dass 2 plus 2 gleich 4 ist (wie ein Gedicht, das auswendig gelernt wird), oder ob ich zunächst lang genug Mengen (Knöpfe, Gummibärlis, Steine…) vergleichen, bilden und konkret addieren oder subtrahieren durfte und auch mit den gängigen Zahlenbegriffen schon gut vertraut bin, um zu erkennen, dass wenn ich 2 Steinen 2 weitere Steine hinzufüge, ich 4 (oder vorher einfach nur „mehr“, „schwerer“…) erhalte.

„Es macht einen enormen Unterschied, ob ich einen Sachverhalt einfach akzeptiere, oder ihn wirklich erkenne.“

Meine letzte Ausführung zu der vorangegangenen Frage ist jedoch die meiner Meinung nach wichtigste! Dabei geht es um den sogenannten „inneren Impuls“, der allein ausschlaggebend dafür ist, wie und ob sich eine Zelle entwickelt bzw. teilt. Dieser Impuls macht sich schon bei der Entstehung des Lebens bemerkbar. Immer ist die Ausgewogenheit zwischen innerer Stabilität/Bereitschaft und nährenden äußeren Rahmenbedingungen vonnöten, damit sich etwas entfalten kann. Die dünne Membran, die einerseits entstehendes Leben vor Schädigungen von außen bewahrt, ist jedoch halbdurchlässig und lässt somit andererseits die Kommunikation zwischen Zelle und Umwelt zu. Den Startschuss, wenn man so will, für den nächsten Schritt, gibt somit immer „die Zelle“ an sich.

Was bedeutet das auf Bildung oder Lernen heruntergebrochen?

Es bedeutet, dass nichts – NICHTS – einem anderen eingetrichtert oder befohlen werden kann, wofür dieser weder Bereitschaft,  noch Interesse zeigt.

Der innere Impuls, sich mit einem Themengebiet auseinanderzusetzen, etwas Neues zu lernen, auf bisher Unbekanntes zuzugehen etc. MUSS also immer vom Kind ausgehen, sonst bewegen alle Inszenierungskünste oder Motivationstricks des Unterrichtenden und auch aller Druck der Welt rein GAR NICHTS!

Nun ja, doch:

Sie verursachen häufig Gefühle im Kind, wie „ich habe versagt“, „ich bin unfähig“, „ich bin wertlos“, „ich bin falsch“.

Ich liebe völlig abstrakte und überspitzte Vergleiche, also verdeutliche ich diese Tatsache damit: Egal wie sehr ein Erwachsener dem 6 Monate alten Baby plausibel erklärt, zeigt und „befiehlt“, es wäre nun endlich an der Zeit, zu laufen, er wird maximal Schaden, Ängste, Unsicherheiten und Blockaden anrichten – je nachdem, wie vehement sein Druck und seine Bemühungen dahingehend sind – Fakt ist, das Kind wird mit 6 Monaten fix nicht laufen.

Und so funktioniert dieses Gesetz auch bei Lerninhalten wie Dividieren, Häkeln, Groß- und Kleinschreibung, Laubsägen, Rolle rückwärts, Ägypten, usw.usf.

Gehen wir einmal davon aus, dass zufällig sowohl das Angebot der Schule korreliert mit der Bereitschaft und dem Entwicklungsstand des Kindes und das Kind zusätzlich die Prüfungssituation erfolgreich besteht. Hurra! Wo ist dann das Problem? Die schlechten Gefühle, wie zuvor genannt, werden nun ersetzt durch angenehme: „ich habe entsprochen“, „ich bin fähig“, „ich bin wertvoll“, „ich bin richtig“.

Dennoch erfährt das Kind: Der andere (Lehrer) hat es in der Hand, über mich und meine Leistungen zu urteilen. Zusätzlich bestimmen immer andere darüber, wofür ich mich zu interessieren und was ich in welchem Ausmaß zu lernen habe. Bleibt dann – bei allem sogenannten „Schulerfolg“ – nicht trotzdem der bittere Beigeschmack von Ausgeliefertsein und Abhängigkeit?

Was ist am SZGL anders?

Alles!? (lacht)

Der für mich deutlichste Unterschied besteht in der Ausrichtung, dem Fokus. Wir Betreuer (den Begriff haben wir lieber als „Lehrer“) stellen die Bedürfnisse des Kindes und des Jugendlichen ins Zentrum des Geschehens. Jede Frage, jede Antenne, ist danach ausgerichtet: „Was braucht das Kind? Jetzt!? Damit es sich so gut wie möglich entwickeln kann?“.

Die erwachsenen Wünsche „für“ das Kind und seine Zukunft, die Erwartungen und Ansprüche „an“ das Kind – all das, was Erwachsene in Bildungseinrichtungen oder Eltern oft und gerne als super wichtig nehmen (weil ja so weitblickend), sehen wir als –  ja, vielleicht auch vorhanden, aber ganz bestimmt nicht als zentrales Ansinnen unserer Begleitung.

Jeder – sowohl Betreuer als auch Elternteil – erklärt sich damit einverstanden, die Entwicklung des Kindes als höchst privaten und individuellen Prozess zu verstehen, den man weder beschleunigen noch anderweitig beeinflussen kann und möchte. Dazu gehört in erster Linie die Anerkennung der Grundsätze der „non-direktiven“ Begleitung, die besagt, dass dem Heranwachsenden die Verantwortung und die (möglichst) volle Entscheidungsfreiheit belassen wird, wie, wo, wann, was, mit wem oder wodurch er lernt.

Tag für Tag treffen also Kinder jeglichen Alters im SZGL Entscheidungen, die ihren authentischen Bedürfnissen entsprechen – was, wie schon erwähnt, nicht unbedingt immer den Vorstellungen der Erwachsenen entspricht.

Hast du konkrete Beispiele für solche authentischen Bedürfnisse?

Zu den sogenannten „authentischen Bedürfnissen“ gehört vor allem die selbstständige Bewegung, Freiheit zum freien Reden und die freie Wahl der Tätigkeiten, die mit dem individuellen Temperament und dem persönlichen Interesse des Kindes im Einklang sind.

Die einzige Garantie dafür – wenn man so will – ob sich nun ein Kind wirklich seiner Umwelt mit seiner ganzen Aufmerksamkeit und im vollen Umfang seiner persönlichen Entwicklung widmet, ist einzig und allein die Tatsache, DASS ein Kind eine selbstgewählte Beschäftigung ausführt!

Unsere Verantwortung – also des pädagogischen Teams – ist es, eine möglichst entspannte, reichhaltige Umgebung zu schaffen, in der Wahrnehmung und Lösung von Problemen auf operative Weise geübt werden können. Das klassische, frontale „Unterrichten“ von Fachwissen findet kaum bis nie statt.

Wir Betreuer sehen uns in erster Linie als achtsame Beobachter, (Konflikt-) Begleiter und Anbietende. Auch sorgen wir dafür, dass Regeln, die dem „Common Sense“ dienen, eingehalten werden.

Außerdem sieht unser Schlüssel zw. Kindern und Erwachsenen anders aus: momentan steht er bei ca. 8:1!

Wo sind die Nachteile einer freien Schule wie dem SZGL?

Also, ganz ehrlich, diese Frage kann ich ausschließlich aus einer gewissen „erwachsenen“ Perspektive beantworten. Aus rein „kindlicher“ Sicht gibt es per se keine Nachteile.

Ich versuche, ein paar Nachteile zu nennen – es fällt mir allerdings sehr schwer, da ich diesen anderen Weg, diese „Haltung“ schon so sehr verinnerlicht und meinem natürlichen Verständnis zu eigen gemacht habe. Wenn Eltern daheim im Umgang mit ihren Kindern, aber auch im größeren Familiensystem (Großeltern usw.) Strukturen leben, die vorrangig einem – ich sag mal – Autoritätsgefälle zugrunde liegen, dann rate ich definitiv ab vom SZGL!

Dazu gehören z.B. Sätze und Gedanken, wie

„Das war immer schon so, warum soll es jetzt anders sein!“
„Kinder müssen mir folgen, weil ich die Macht habe!“
„…weil ich das sag!“
„Gib der Tante schön die Hand!“
„Sei nicht so vorlaut!“

und, und, und.

Der Nachteil einer non-direktiven Begleitung ausschließlich im schulischen Rahmen der Kinder aus solch überzeugt hierarchischen Familienstrukturen wäre, dass daheim das Verständnis von Gleichwürdigkeit und Respekt einfach nicht gelebt wird und somit die Entscheidung für das SZGL völlig unauthentisch für alle Beteiligten wäre! Es wäre total absurd und paradox!

Selbst wenn jene Familien mit einer freien, alternativen Schule liebäugeln, da womöglich grad‘ „in aller Munde“ oder das eigene Kind nicht erwartungsgemäß in der Schule „funktioniert“, gibt es von meiner Seite ein offenherziges und gut gemeintes: „Hände weg, das klappt nicht!“

Man mag es auch als Nachteil sehen, dass es erfahrungsgemäß länger als die vorgesehenen 9 Jahre dauert, bis ein Kind seine Pflichtschulzeit am SZGL als beendet erklärt und seine Schritte in eine weiterführende Ausbildung (Lehre, höhere Schule..) setzt.

Wir bieten weder ein vorgefertigtes Ausbildungskonzept an, noch geben wir Prognosen darüber ab, ob das Kind eines Tages „ins Gymnasium wechseln kann“, noch weichen wir von der Art unserer Begleitung ab, selbst wenn Eltern ganz fest der Meinung sind, „nur ein bisschen mehr „Motivation“ in eine bestimmte Richtung – nur ein kleiner Stupser..“ (Druck / Manipulation) wäre für das Kind gut.

Ah ja, und es kostet Geld.

Es ist bestimmt kein leichter Weg, dieser andere, „freie“ Weg!

Welche Vorteile siehst du?

Hmmm…man behält als Eltern die volle Verantwortung mit allen Konsequenzen. Eltern, Kinder und Betreuer gehen einen gemeinsamen Weg und sind keine Konkurrenten oder Autoritäten, die ausgetrickst werden müssen, um etwas zu erwirken oder zu erreichen.

Wir Betreuer stellen das Wohlergehen und die individuelle Entfaltung des Kindes ins Zentrum, ähnlich, wie es auch die Eltern möchten. Wir stehen für viele zusätzliche Stunden den Eltern bei Fragen, Ängsten und Problemen mit Rat und der ganzen Palette unserer Erfahrungen zur Seite.

In der Schulgemeinschaft herrscht generell eine gemütliche Atmosphäre des Respekts und der Achtsamkeit; Freiwilligkeit und die freie Entscheidung gilt für alle gleichermaßen – jeder kann, niemand muss. Wir treten sowohl mit den Eltern, als auch mit den Kindern in eine echte Beziehung, die getragen wird von Aufrichtigkeit, Offenheit und Neugier – „Wer bist du?“- und Authentizität. Keiner hier spielt irgendeine „Rolle“..

Der größte Vorteil, den Kinder meiner Meinung nach durch die non-direktive Begleitung haben, ist eindeutig in Bereichen wie „Persönlichkeitsentwicklung“ und „soziale Kompetenzen“ angesiedelt. Dadurch, dass Kinder während ihrer jungen Jahre, bis hin zur Jugendlichkeit (15 -16), nie einem Leistungsdruck von außen ausgesetzt sind, keine Forderungen (Hausübungen, Tests, Schularbeiten) erfüllen müssen, kein Lob in Form von Stickern oder möglichst niedrigen Ziffern und auch keinen Tadel für schlechte Leistungen von uns erhalten, somit einzig und allein ihre eigene innere Zufriedenheit oder eben Unzufriedenheit als „Qualitätskriterium“ zur Verfügung haben, entwickeln sie unweigerlich ein hohes Maß an Selbstbewusstsein. Selbstbewusstsein verstehe ich als einen Zustand, der Selbstliebe, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen vereint.

Nur in einem solchen Zustand bin ich als Mensch überhaupt in der Lage, mich sicher, eigenständig, selbstverantwortlich und kräftig genug zu fühlen, um mich so nach und nach zu öffnen für mein Gegenüber und dessen Bedürfnisse.

Konflikte beispielsweise können dann zusehends reflektierter und weniger egozentriert ausgehandelt werden, die andere Meinung als solche darf gelten, selbst wenn ich komplett anderer Meinung bin.

Nur mit einem gut entwickelten Selbstbewusstsein ist ein Mensch auch in der Lage, die große Bandbreite an Emotionen (Wut, Enttäuschung, Angst, Freude, Übermut, Liebe…) spüren, aushalten und im nächsten Schritt auch verbalisieren zu können. Eine Fähigkeit, die generell in zwischenmenschlichen Beziehungen recht hilfreich ist, wie ich meine.

Wie wird am SZGL unterrichtet?

Zunächst möchte ich möglichst lebhaft beschreiben, wie unsere Schule überhaupt aussieht, welche Bereiche es gibt usw. Womöglich erübrigt sich die Frage danach?

In einem Wohnhaus um ca. 1900 in Waldrandlage mit einem 1000 m2 Garten befindet sich nun schon seit 15 Jahren das SZGL. Die ehemals „Wohnräume“ der Villa wurden in sogenannte Bereiche eingeteilt, zu denen jedes Kind – gleich welchen Alters – jederzeit Zutritt hat.

Wir haben eine sehr geräumige Werkstatt (textiles Werken, technisches Werken und bildnerisch-kreatives Gestalten), einen kleinen Bewegungsraum, einen riesigen Garten (mit Klettergerüst, Lagerfeuerstelle, Sandgrube, Schütttisch, Schaukeln und vielen unstrukturierten Holzelementen aber auch strukturierte Bewegungsspiele), zwei Küchen: die eine mit einem gemütlichen Jausentisch bestückt, die andere mit einer extra Kochzeile, in der Kinder ab ca. 10 Jahren selbstständig kochen können, Musik- und „Chill“-Raum, Spieleraum (Rollenspielecke, Bauecke, vielerlei Gesellschaftsspiele), den Studierraum (Mathematikmaterialien, Sprachematerialien, Naturwissenschaftliches), Kosmikraum (Montessori-Basics, Sinnesmaterialien, erste chemische und physikalische Experimente, Weltkartenteppich mit viel Zubehör, Leseecke).

Ich glaube, man muss zumindest auf die Homepage schauen und die Fotos durchblättern, um sich ein Bild davon zu machen, dass das SZGL rein optisch wirklich aber auch wirklich gar nichts mit einer Regelschule zu tun hat.

In den Bereichen Garten, Werkstatt, Studier- und Kosmikraum ist immer ein Betreuer vor Ort, der für den Zeitraum von 1 Monat für diesen Bereich „zuständig“ ist. Ein Betreuer aus dem Team ist „Springer“ und etwas flexibler einsetzbar als die anderen. Der Springer kann bei Bedarf auch mit einer Gruppe Kindern das Schulgelände verlassen (Fußball spielen, Waldspaziergang, Exkursionen etc).

Die Bereiche sind so gestaltet, dass alle Kinder – je nach Entwicklungsstand und Interesse – überall Materialien und Angebote vorfinden, mit denen sie selbstständig tun und hantieren können. Meist reicht eine kurze „Einführung“ (10-15 min) des Betreuers, wenn ein Kind zu einem Material greift, das es noch nicht kennt.

Nie wird hier unterrichtet, im Sinne von: ein Erwachsener steht vor einer Kindergruppe und hält einen Monolog. Überall stehen, gehen, werkeln, laufen, lesen, plaudern, essen, kochen, spielen Kinder – es ist schon eine sehr lebendige Umgebung!

Vor allem das gemeinsame Spiel, egal ob Gesellschaftsspiele, Bauspiele und Rollenspiele, ist eine wahnsinnig beliebte Betätigung, die sich durch sämtliche Altersgruppen zieht.

Manchmal sieht man doch auch, wie ein Erwachsener sich einem einzelnen oder ein paar Kindern zuwendet – kleinste Grüppchen eben und entweder ein Material oder eine neue Technik vorführt. Man muss genau hinschauen, es kann auch gut sein, dass einfach nur ein Gespräch stattfindet oder ein Buch vorgelesen wird.

Meist hält sich der Erwachsene im Hintergrund des Geschehens, beobachtet oder ist selbst in einer angemessenen Tätigkeit. In jedem Bereich darf und soll der jeweilige Betreuer von Zeit zu Zeit Angebote setzen. Das sieht z.B. so aus, dass man auf einem Teppich oder auf einem Tisch gewisse Materialien (die auch sonst in der Umgebung vorhanden sind) quasi „appetitlich anrichtet“ – ihnen dadurch besondere Aufmerksamkeit schenkt, vielleicht mit zusätzlichen Büchern oder anderem Anschauungsmaterial (Pflanzen, Schleich-Figuren …) bestückt und somit womöglich den kleinen Funken entfacht, der das kindliche Feuer zum Brennen bringt.

Im günstigsten Fall handelt es sich um Themen, Spiele, Techniken usw., wofür sich der anbietende Erwachsene momentan selber ehrlich interessiert – nur so kann der „toten Materie“ Leben eingehaucht werden. Findet das vorbereitete Angebot keinerlei Anklang von Seiten der Kinder, ist‘s auch gut, und wird nach einigen wenigen Tagen wieder ins Regal geräumt.

Für Kinder ab dem 11./12. Lebensjahr finden auch regelmäßig gebundene Inputs (kurze Einheiten von ca. 30 bis 60 min Dauer) im „Kursraum“ statt, deren Termine ebenfalls nicht verpflichtend sind. Das können besondere Experimente (Destillieren z.B.) aus den Bereichen Chemie oder Physik sein, oder eine Geschichte-Thema oder eine spielerische Englisch-Einheit. Auf dem Stundenplan stehen dann so Sachen wie „Donnerstag von 10-11h im Kursraum Hebelwirkung mit Valentin für Gruppe Blau“.

Der einzige Kollege, zu dem die Kinder gehen mit der Erwartung, dass sie dort im Textbook lesen und im Workbook Lückentexte ausfüllen, ist unser honoriger Prof.Dr. Deen Larsen, der gerne auch in Einzellektionen mit unseren Jugendlichen Englisch lernt. Bei Deen muss man aber schon zuverlässig sein können, er plant seine beiden Tage strikt ein, weshalb Jugendliche sich frühestens ab 12/13 Jahren damit einverstanden erklären und sich die Einhaltung der fixen Termine zutrauen. Auch hierbei gilt, wie überall: jeder, der dazu in der Lage ist, kann – niemand muss – Englisch bei Deen wählen.

Lernen ist nicht beobachtbar. Es ist ein Prozess, der im Innersten des Menschen stattfindet.

Ganz wesentlich finde ich die Tatsache, dass „Lernen“ nicht beobachtbar ist! Es ist ein Prozess, der im Innersten des Menschen stattfindet. Das, was man beobachten kann, ist nur das Ergebnis dieses Prozesses, also wenn z.B., das Kind „gestern“ noch nicht lesen konnte und „heute“ plötzlich schon.

Ich pflege zu sagen: Ich habe noch nie einem Kind das Lesen beigebracht!

Nun wird am SZGL nicht gelehrt. Wo/Wie/Wann findet lernen statt?

Grundsätzlich gilt bei uns die Freiwilligkeit. Sie schwebt über allem.

Wohl gibt es gewisse Regeln, etwa, das Material nach Beendigung der Tätigkeit wieder ordentlich wegzuräumen, seinen Jausenteller in den Geschirrspüler zu geben, nach dem Kochen die Küche sauber zu hinterlassen, die Schuhe in der Garderobe auszuziehen, im Studierraum soll es angenehm ruhig sein… Diese Hausregeln ermöglichen einen angenehmen, stressfreien, entspannten Umgang miteinander und jeder hier (Kinder wie Erwachsene) achtet darauf, dass diese Regeln auch eingehalten werden.

Wenn ein Kind mal vergisst, seinen Teller wegzuräumen und mir fällt das auf, hole ich das Kind zurück und erinnere es daran, den Teller in die Spülmaschine zu räumen. Es ist bestimmt auch ein gewisser Lerneffekt, da es dem Kind mit der Zeit einfach „zu blöd“ sein wird, wieder und wieder vom Garten ins Haus, hinauf in die Küche zu gehen, nur wegen dieses einen Tellers. Nun gut, manche sind hierfür erstaunlich resistent. ;-)

Auch gilt der Grundsatz – ein geflügeltes Wort Maria Montessoris – „Hilf so wenig wie möglich und so viel wie nötig!“ Diese Haltung zielt auf Begriffe wie Unabhängigkeit und Selbstständigkeit ab. Auch wird dadurch vermieden, dass Kinder nötige Entwicklungsschritte überspringen.

Kannst du diesen Grundsatz näher beschreiben?

Ein junges Kind beobachtet, wie ein älteres mit der Nähmaschine einen tollen Rucksack näht und „will das auch machen!“. Meist greift es dann sofort zur schweren Nähmaschine, schafft es aber vielleicht gar nicht, das schwere Ding auf den Tisch zu heben.

Spätestens an dieser Stelle wende ich mich dem Kind zu und frage es, was es vor hat. Die Antwort, ganz klar: „Ich will einen Rucksack nähen!“ Ich kläre mit dem Kind ab, ob es schon jemals genäht hat. Die Antwort ist in dem Fall „Nein!“. Nun zeige ich dem Kind kleine Stoffstücke, Nähnadel, Schere und Garn, nehme mir selbst all die nötigen Utensilien und demonstriere, wie man sich ein armlanges Stück Garn abschneidet und es in das Nadelöhr einfädelt.

Das Kind ist aufgefordert, all diese Handlungsabläufe selbsttätig nachzumachen. Gelingen diese feinmotorischen Schritte dem Kind, dann geht die „Lektion“ weiter. Ich zeige zunächst den Vorstich und beobachte wieder, ob und wie das Kind diese Tätigkeit schafft.

Das Kind hat an seinem Probestoff den Vorstich geübt und nach ca. 20min konzentriertem Arbeiten mit den Worten „Ich näh‘ den Rucksack ein anderes Mal, ich geh jetzt in den Garten!“ seine Tätigkeit in einer zufriedenen Stimmung als beendet erklärt.

Wie anders wäre diese Situation gelaufen, wenn ich alles getan hätte, es dem Kind zu ermöglichen, tatsächlich einen Rucksack mit der Nähmaschine anzufertigen? Ich hätte ungefähr 95% aller dazu notwendigen Abläufe „für es“ machen müssen. Und vermutlich wäre das Kind heillos überfordert und schlussendlich frustriert gewesen.

Durch die breite Altersspanne der Kinder im SZGL bietet die Umgebung sowohl Materialien für ältere als auch für jüngere und solche Situationen kommen in unserem Schulalltag einfach vor. Das optimale Szenario wäre wahrscheinlich gewesen, das junge Kind würde gar keine Nähmaschine in seiner Umgebung vorfinden, doch dazu benötigten wir 2 Werkstätten für unterschiedliche Altersgruppen, was aber eine Platz- und Betreuungsfrage ist und deshalb in unseren Schulräumlichkeiten derzeit nicht möglich.

Worin unterscheidet es sich von den Lehren Montessoris?

Eigentlich gar nicht  – also von der Grundhaltung her. Ich kann sagen, soviel ich von der Lektüre verstanden habe, dass manches, was uns heute von damals unterscheidet, eher ein gesellschaftliches und situationsbezogenes Thema ist.

Maria Montessori hat ihr erstes Kinderhaus 1907 eröffnet und darin in erster Linie Kinder betreut, die sonst ihre Tage damit verbrachten, unbetreut auf „der Straße“ zu spielen. Eine völlig andere Ausgangssituation. Es scheint mir logisch, dass jene Kinder damals sehr beeindruckt waren von all dem Material in dieser hübschen, ordentlichen Umgebung und der exklusiven Zuwendung eines Erwachsenen. Deshalb kann man die wunderschönen Geschichten aus den Büchern Montessoris nicht 1:1 auf die heutige Zeit umlegen.

Der wesentlichste Unterschied ist vielleicht unsere Haltung, sowohl das freie Spiel (Rollenspiel) und das phantasievolle Gestalten von Bildern zuzulassen. Auch finden bei uns keine verpflichtenden Freiarbeitszeiten statt und – aufgrund der bei uns herrschenden Freiwilligkeit – auch eher selten gebundene Kreissequenzen, wie z.B. „Stilleübung für alle“.

Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Art und Weise, wie der Tagesablauf in manchen klassischen Montessori-Schulen heute gehandhabt wird, einer starken individuellen Interpretation ihrer Schriften unterliegt.

Wie ist die Lernumgebung aufbereitet?

Ich habe zuvor schon versucht, Einblick zu geben in unsere unterschiedlichen Bereiche. Im Wesentlichen ist jeder Bereich dementsprechend bestückt mit reichhaltigen Materialien, welche gut in diese Umgebung passen.

Im Studier- und Kosmikraum findet man unglaublich viele Montessorimaterialien. Die Regale sind so eingeräumt, dass kleinere Menschen unweigerlich mit ganz vielen konkret-operativen Tätigkeiten in Berührung kommen. Diese können wahlweise am Boden auf Arbeitsteppichen ausprobiert oder auf niedrigen Tischen damit gearbeitet werden. Je jünger die Kinder, desto lieber arbeiten sie am Boden. Je älter und höher gewachsen der Mensch, desto mehr Material findet er vor, welches zunehmend abstrakter wird. Auch existieren Arbeitskarteien – nach Themen geordnet – für Kinder, die schon lesen können, welche sie in Form von Arbeitsaufträgen (das können auch einfach nur Fragen sein), ganz automatisch durch gewisse Themengebiete führen. Uns ist besonders wichtig, dass die Kinder mit so viel wie möglich unterschiedlichen Materialien ein und dasselbe Problem, z.B. die Division, behandeln, bevor rein abstrakt am Papier gerechnet wird.

Wie sieht so ein klassischer Tag in der Schule aus?

Wir haben einen einzigen gebundenen Termin für alle in der Woche, und zwar unser „Schulforum“ am Montag in der Früh ab 8.30h. Diese Versammlung ist deshalb wichtig, weil Aktivitäten und besondere Termine der kommenden Woche, also unser „Stundenplan“, vorgestellt wird. Auch können hier Regeländerungen oder Regelvorschläge eingebracht und darüber diskutiert werden. Meist dauert das Schulforum ungefähr ein halbe Stunde.

Außer am Montag also, kommen sonst die Kinder zwischen 8.15h und 8.30h in der Schule an. Die Schule dauert täglich bis 13h. Einige gehen sofort durch die Garderobe durch, beim Hinterausgang in den Garten raus, andere beginnen ihren Tag mit einer ausgiebigen Jause gemeinsam mit Freunden in der Küche.

In unserem „Chill“-Raum steht eine gemütliche Couch und ein paar Polstersessel, wo erst einmal auf die Freunde gewartet und viel gelacht und geplaudert wird. Viele junge Kinder starten sofort in das beliebte Koch-Eck im Kosmikraum, denn da können sie komplett selbstständig kleine Speisen, wie Palatschinken, Gugelhupf oder Apfelkompott mit den dafür bereitgestellten Lebensmittel zubereiten. Diese Kochecke ist heiß begehrt!

Wieder andere Kinder „verzupfen“ sich in die Leseecke oder starten ihren Tag in der Werkstatt, um ein Bauprojekt vom Vortag fertig zu stellen.

Wir Betreuer haben die Woche relativ straff durchgeplant, da uns sehr wichtig ist, dass jede Altersgruppe „auf ihre Kosten“ kommen kann. Für Kinder von ca. 6 bis 9 Jahren finden regelmäßig bestimmte Angebote – ab 11h – statt, für die die Kinder sich ganz spontan, aus dem Moment heraus, entscheiden können. Montag ist Musikangebot, Dienstag Englischangebot, Mittwoch Waldspaziergang, Donnerstag Kochangebot. Jeden Tag wird ab 12.30h für eine halbe Stunde vorgelesen.

Um 10.30h wird immer die „Teezeit“ geläutet (mit einem Windspiel) – dies ist ein Ritual und hat einzig und allein den Sinn, vor allem jungen Kindern einen gewissen Überblick über die Dauer eines Schultages zu geben. Wird „Teezeit“ geläutet, weiß man, dass in etwa die Hälfte des Tages schon vorbei ist. Tee trinken oder jausnen kann jeder natürlich zu jeder Zeit.

Der Grund, warum wir die Angebote für junge SchülerInnen erst relativ spät ansetzen ist, dass wir den Kindern die Möglichkeit geben wollen, unbeeinflusst von uns Erwachsenen in selbstgewählte Beschäftigungen zu kommen.

Für Kinder ab 10 Jahren finden regelmäßig 2 Sportangebote pro Woche statt. Wir besitzen keinen Turnsaal, konnten uns aber letztes Jahr in einem öffentlichen Gymnasium einmieten. Heuer hatten sie leider keine Termine für uns frei und so müssen wir – mit Kletterhalle, Bowlingbahn, Fußball- oder Basketballplatz, wandern oder Radausflüge – sehr kreativ sein, um das Sportangebot trotzdem aufrecht erhalten zu können.

Geführte Exkursionen in diverse Museen finden ebenso regelmäßig statt, wie auch Englisch oder naturwissenschaftliche Angebote.

Der „klassische“ Schultag innerhalb des Schulgeländes sieht so aus, dass ganz viel gespielt wird, ältere Kinder (ab 12J mit Erlaubnis der Eltern) spazieren manchmal in den nahen Wald oder – sehr beliebt – gehen zum nah gelegenen Lebensmittelgeschäft, um sich eine Jause oder Zutaten für eine Speise, die sie in der Schule zubereiten wollen, zu kaufen.

Vereinzelt sieht man Alt wie Jung, sich einem klassischen Lerninhalt widmen – Buchstabenerarbeitung, Grammatik, Grundrechenarten.. Erst, wenn Jugendliche sich entscheiden, dass nun ihr letztes Jahr am SZGL angebrochen ist, weil sie bereits wissen, wohin ihre „Reise“ gehen soll, beginnen sie, oft erstaunlich konsequent, sich sämtliche Inhalte, die der Lehrplan so vorsieht, „reinzuziehen“. Zumeist sind sie dann schon um die 15 Jahre alt.

Freie Schule und Regelschule – wie kommen Kinder mit unterschiedlichen Systemen zurecht?

Ich verstehe die Frage bezogen auf unsere Absolventen, die vom SZGL in das Regelschulsystem gewechselt haben.

Durchwegs gut, ist die Kurzversion meiner Antwort!

Vorausgesetzt, die Eltern konnten die Entscheidung der Jugendlichen wirklich entspannt und im vollen Vertrauen abwarten, und die Kinder haben völlig für sich gewählt, was sie weiterführend machen wollen, beinhaltet jene Entscheidung dann eben auch die innere Bereitschaft, zur neuen, veränderten Struktur „Ja“ zu sagen.

Ich habe selbst zwei jugendliche Kinder – ehemalige SZGL-Schüler – die nun mit 17 und 18 Jahren in das Regelschulsystem gewechselt haben. Mein Sohn besucht das Abendgymnasium in Wien, um eines Tages – so ungefähr in 3-4 Jahren – sich die Matura erwirtschaftet zu haben. Nebenbei macht er mit voller Leidenschaft ein Praktikum in einer kleinen Multimedia-Firma. Meine Tochter hat sich für die Maler-HTL in unserem Wohnort entschieden, eigentlich möchte sie gerne Tätowiererin werden, nutzt aber ihre Zeit an der Malerschule, um die unterschiedlichsten Techniken kennenzulernen und, wie sie sagt, „ihren Stil“ noch weiterzuentwickeln.

Egal, ob sich Jugendliche nun für eine Lehre, eine berufsbildende höhere Schule, die Maturaschule und in Folge Studium entscheiden – immer haben wir das positive Gefühl, die Menschen, die das SZGL verlassen, können sehr gut einschätzen, in welchem Bereich sie „zuhause“ sind. Ungereimtheiten, wie, dass sich jemand für die HTL entscheidet, wobei er/sie sich nie oder höchst selten für Physik, Mathematik und Technik interessiert hat, kommen kaum vor.

Oft besuchen unsere Absolventen ihre „alte Schule“ und den Erfahrungsberichten zufolge kommen alle mehr als gut in den anderen Systemen klar. Sicher, manche kommen erst in der weiterführenden Schule drauf, wo ihre Defizite in einzelnen Fächern sind und müssen dann eben, wenn sie damit konfrontiert sind, gewisse Dinge nachholen. Ich denke, diesbezüglich unterscheiden sich „unsere“ Kinder aber kaum von anderen, die ihre gesamte Schullaufbahn in einer Regelschule verbracht haben. Meistens hören wir, dass ihnen gar nicht bewusst war, wie viel sie sich vom SZGL – fast unbemerkt – mitgenommen haben, z.B. wie erstaunt sie sind, dass manche Klassenkollegen, die aus Regelschulen kommen, das Dezimalsystem nicht verstanden haben.

Der merklichste Unterschied, das berichten mir fast täglich meine beiden Kinder, ist die Haltung der Leute aus dem Regelsystem den Lehrern und der Schule generell gegenüber: Zeit „absitzen“, unaufmerksam sein, sich nicht fragen trauen, wenn man etwas nicht verstanden hat, nicht „auffallen“ wollen usw. Vor allem meine Tochter schüttelt darüber immer verständnislos den Kopf und fragt sich „Was machen die dann da? Warum sitzen sie überhaupt in dieser Schule, wenn ihnen alles am Arsch vorbei geht?“

Die bislang unbekannte Ziffernbenotung empfinden meine Kinder nun als willkommenes Feedback, ihr Lernpensum betreffend. Ich kann nur darüber staunen – es ist mir ein Rätsel. Naja, ich weiß, sie sind durch all die freien Jahre davor nun gefestigt genug, um diese – mir aus meiner Schulzeit völlig fremde – Einstellung, Leistungsüberprüfungen und Benotung gegenüber, auf diese Art wahrnehmen zu können.

Wie entscheiden kinder und eltern sich fürs SZGL?

Wenn Eltern sich für das SZGL interessieren, müssen sie an einem unserer Infoabende teilnehmen. Wir haben heuer nur 2 geplant, da wir in Wahrheit schon bis 2020 relativ ausgebucht sind!

Am Infoabend werden all die wesentlichen Grundsätze erklärt, es können Fragen gestellt werden und somit ein Gefühl dafür entwickelt werden: „Ist dieser Weg überhaupt der richtige für uns Eltern? Wollen wir ihn gehen?“ Das ist wirklich die aller aller wichtigste Frage überhaupt. Die Antwort auf diese Frage soll und darf niemals ans Kind abgegeben werden!

Gefühlt entscheiden sich 5 von 20 Familien für diesen Weg.

Der nächste Schritt ist, dass Eltern (ohne ihr Kind) für ca. 1-1,5 Std. an einem Vormittag die Schule besuchen. Auch da ist das Hauptaugenmerk darauf gerichtet, wie fühlt es sich an für uns Eltern, wenn wir beobachten, dass dieser eine Bub, nun schon seit gut einer Stunde im Baum sitzt und scheinbar „nichts tut“. Macht es uns unruhig, wie geht es uns damit? Oder, dass eben nur sehr wenige Kinder in tiefster Zufriedenheit und völliger Konzentration der Aufmerksamkeit Perlen von A nach B schieben, um sich der Addition zu widmen. Ich übertreibe absichtlich!

Der Hospitation folgt ein ausgiebiges Abschlussgespräch mit einem von uns Betreuern, bei dem wiederum wesentliche Fragen, Ängste und Zweifel angesprochen und darüber geredet werden kann.

Danach vergeht wieder geraume Zeit, bis die Eltern sich entweder für oder gegen die Schule entscheiden und auch wir Betreuer darüber beraten, ob wir ein „gutes Gefühl“ für die Familie entwickeln konnten und uns eine Zusammenarbeit vorstellen können.

Lautet die Antwort von allen Beteiligten „Ja!“, dann dürfen die Kinder in den Monaten Mai und Juni jeweils an 3 Terminen ihre zukünftige Schule besuchen kommen, gemeinsam mit einem Elternteil.

Wie sieht die Eingewöhnung aus?

Die tatsächliche Eingewöhnung neuer Kinder findet erst im September, zu Schulbeginn statt. Wir haben da so einen „Richtwert“ von 1 Stunde – an Mamas oder Papas Seite. Wenn das Kind sich sicher genug fühlt, transferieren wir die wartenden Eltern für besagte eine Stunde in unseren Vorgarten oder auf den Balkon – also weg vom direkten Blickfeld des Kindes. Den Startschuss, dass es Zeit zu gehen ist, gibt immer das Kind. Nämlich in dem Augenblick, wo es Mama oder Papa aufsucht und nicht mehr freiwillig von der Seite weicht. Dann ist es Zeit zu gehen, selbst wenn die eine Stunde noch nicht um ist.

Die nächste Hürde ist, der begleitende Elternteil verlässt das Schulgelände für eine halbe Stunde, dann für eine ganze Stunde und so weiter. Gelingt das, erlauben wir auch bald schon die Schuldauer bis 11h.

So hangeln wir uns Stück für Stück voran und meist wird es November, bis Kinder tatsächlich bis 13h in der Schule bleiben – für manche Kinder ist im gesamten ersten Jahr die Abholzeit 12h passender. Es kommt immer auf das Kind und die Eltern an und wir haben diesbezüglich keine „fixen“ Vorgaben.

Auch tut dem Kind manchmal ein „Pausetag“ gut – selbst das lässt sich einrichten und dient der Sicherheit und dem Wohlbefinden des Kindes. Wichtig ist, dass die Eltern in dieser Eingewöhnungszeit einigermaßen flexibel sind und sich beruflich „freischaufeln“ können. Für manche (Eltern) eine harte Zeit, da es auch manchmal „Rückschritte“ gibt und wir dann wieder bei Schritt B anfangen.

Gibt es Prüfungen zur Leistungsüberprüfung? Wenn ja: Ist es dann dennoch „freies“ Lernen? Wenn nein: Findet eine andere Art der Leistungsfeststellung statt?

Wie bereits erzählt, haben wir glücklicherweise schon das permanente Öffentlichkeitsrecht und somit sind keine Prüfungen an externen Schulen nötig. Ich denke, es ist logisch, dass erst dann die völlige Freiheit Einzug halten kann, wenn dieser Status erreicht ist.

Ich weiß aber, von anderen Projekten, dass es viele Prüfschulen gibt, mit denen man ganz offen reden kann und die diesen freien Zugang zum Thema Lernen dann wohl auch in der Art ihrer Leistungsüberprüfung berücksichtigen. Da werden dann „Projektmappen“ vorgestellt usw., also andere Wege gefunden, fern von einem klassischen Test-Szenario.

Am SZGL finden generell keine Leistungsbewertungen statt.

Was wir jährlich im Sommer tun, ist, für jedes einzelne Kind einen, wie wir es nennen, pädagogischen Bericht zu verfassen. Diesem Bericht liegen unsere Aufzeichnungen über die Tätigkeiten des Kindes im Laufe eines Schuljahres zugrunde, wie auch die Protokolle der beiden Elterngespräche pro Jahr. So ein Bericht bewertet nicht, sondern beschreibt das Kind und sein vergangenes Schuljahr unter dem Aspekt, welche Entwicklungsschritte konnten wir wahrnehmen, was hat das Kind alles getan, was ist ihm vielleicht schwer gefallen, woran hatte es besondere Freude? Meist kommen da schon pro Kind 2 A4 Seiten zusammen. Im September erhalten die Eltern dann die Berichte ihrer Kinder vom Vorjahr.

Die meisten Eltern sind sehr froh und dankbar über diese Berichte, da ihnen ja im Normalfall völlig der Einblick fehlt, was in der Schule so passiert. Fragen sie ihr Kind, wie es in der Schule war, hören sie generell „schön!“. Auf die Frage, was das Kind so gemacht hat, gibt es in der Regel die Antwort „gespielt“.

Wenn Jugendliche ihren Plan verkünden, nun bald die Schule verlassen zu wollen und eventuell für eine andere Schule ein Ziffernzeugnis zu brauchen, dann beginnt ein – im günstigsten Fall ausreichend langer – Prozess der gemeinsamen Reflexion über das Thema „Noten“, was bedeutet welche Zahl und wie kann ich mir bestimmte Noten erarbeiten.

Wir haben da ein eigenes System entwickelt, genau genommen sind es einfach nur andere Begriffe und Worte, damit dem Jugendlichen der Zusammenhang klar wird zwischen der Ausprägung seines „Engagements“ (wie wir es nennen) und den Zahlen, die letztendlich dann im Zeugnis stehen werden.

Wir halten Abstand davon, tatsächliche Leistungen zu beurteilen und das Zeugnis wird immer in enger Kooperation mit dem Jugendlichen verfasst und gemeinsam darüber beraten und diskutiert.

Egal wie alt Jugendliche sind, wenn sie beschließen die Schule zu verlassen, wir können ihnen maximal das Zeugnis der 9. Schulstufe ausstellen.

Ist es für Eltern manchmal schwer, dass ihr Kind lernt, wofür es sich interessiert? Gibt es Kinder, die dann eben mit 8 noch gar nicht schreiben können? Und wenn ja: Findest du das schlimm? Wenn nein: Warum nicht?

Au jaaaa! Eindeutig JA! Für 99% der Eltern kam bisher noch immer der Tag, an dem es plötzlich gar nicht mehr lieb und fein und interessant war, in völliger Entspanntheit und positivem Vertrauen auf den inneren Bauplan des Kindes, den ein oder anderen Entwicklungsschritt abzuwarten. Du triffst auch vollkommen ins Schwarze damit, dass dieser Stress, diese Angst, die auftaucht, in erster Linie Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben oder die Grundrechenarten betrifft.

Noch nie sind Eltern besorgt an uns herangetreten, weil ihr Kind mit 10 Jahren immer noch nicht stricken konnte. Ha!

Spaß beiseite. Ich selbst kenne diese Ängste auch – mein Sohn hat, bis er 12 war, keinen Stift angegriffen. Jeder von uns kennt diesen Zweifel.

Wichtig ist zunächst einmal, dass Eltern sich in solchen „schwachen“ Momenten an uns wenden und alle Horrorszenarien, Ängste und „Peinlichkeiten“ Platz finden dürfen. Erst dann können wir (Erwachsene) die Sache angehen. Zentral ist dabei immer die Stärkung des Vertrauens der Eltern in die grundsätzliche Fähigkeit des Kindes. Sofern beim Kind körperlich und geistig keine Beeinträchtigungen vorliegen, gilt es nämlich, die Gewissheit aufrecht zu halten „Ja natürlich wird mein Kind eines Tages schreiben und lesen können wollen!“

Was kann der Grund sein für diese felsenfeste Überzeugung?

Nun, Kinder nehmen sich als Teil einer Gesellschaft wahr. Sie wollen ein wertvoller, aktiv mitgestaltender Teil jener Gesellschaft sein und einen Platz darin haben. In unseren Breiten ist es gang und gäbe, dass die Lebensumwelt Schriftsprache beinhaltet. Erst wenn das Kind die Notwendigkeit – also den unmittelbaren Sinn für sich und sein Leben – darin sieht, dass es gewisse Vorteile nach sich zieht, schreiben und lesen zu können, nur dann erwächst die Neugierde und der Wille im Kind, sich diese Künste aneignen zu wollen.

Kinder nehmen sich als Teil einer Gesellschaft wahr. Sie wollen ein wertvoller, aktiv mitgestaltender Teil jener Gesellschaft sein und einen Platz darin haben.

Komm ich bislang – salopp gesagt – ganz gut durchs Leben, ohne all dem Zeug, wird meine Motivation lesen und schreiben können zu wollen, nur mittelmäßig vorhanden sein.

Auch im SZGL läuft vieles über die schriftliche Sprache. Alle Regale sind beschriftet, es gibt eine Informationstafel, auf der geplante Ausflüge und Interessentenlisten hängen, den Stundenplan der Woche findet man dort und noch dazu gibt es vielerlei Bücher, lustige Comics und interessante Zeitschriften in der Umgebung. Schrift ist allgegenwärtig!

Wichtig ist auch oft die Frage, wie kann – oder soll ich als Elternteil überhaupt – mein Kind, in so einem Fall, vom Rest der Welt (wo ALLE schon schreiben und lesen können) schützen? Vieles dreht sich nämlich um die äußere Umwelt – Nachbarskinder in Regelschulen, fragende Großeltern, Behördengänge oder Arztbesuche usw. Es kann schon mal vorkommen, dass Oma entrüstet feststellt „Was? Jetzt kann sie immer noch nicht lesen?“

Für die meisten Eltern sind solche Erfahrungen schmerzvoll, da sie gewisse Versagensängste hervorrufen. Je heftiger oder verunsicherter dann Eltern auf solche Situationen reagieren – und da gibt es eine ganze Palette von Möglichkeiten: Rechtfertigung, eine Grundsatzdiskussion starten, sich peinlich berührt zeigen,… – umso schmerzvoller und unangenehmer wird das Thema auch für das betreffende Kind. Das Kind zieht womöglich den Schluss „mit mir ist etwas nicht in Ordnung“.

Im schlimmsten Fall können sich Blockaden manifestieren und Vermeidungsstrategien entwickelt werden. Je gelassener und sicherer Eltern auf solche Begebenheiten reagieren, z.B. „Ja, das stimmt. Sie mag noch nicht lesen. Hast noch ein Stück Kuchen, Mama?“, desto weniger wird die Freiheit des Kindes davon beeinflusst.

So eine Haltung muss man aber tief im Inneren spüren – „so tun als ob“ gilt meistens nicht und verursacht ein ähnliches Druckgefühl im Kind. Gar nicht so einfach!

Meine persönliche Antwort ist also ein klares Nein, ich finde das gar nicht schlimm!

Meine Überzeugung und mein Zutrauen in jeden Menschen ist mittlerweile so groß und sitzt so tief, dass ich einfach weiß, jeder hier auf diesem Planeten tut und gibt sein absolut Bestes. Jedem Individuum sind irrsinnig viele Kompetenzen, Fähigkeiten und Spezialitäten mitgegeben, sodass jeder Einzelne unzählige Möglichkeiten hat, sein Dasein für sich und seine Bedürfnisse angemessen zu gestalten und glückliche und zufriedene Menschen zu sein. Wir können und wollen ja gar nicht alle Schriftsteller werden.


Ich möchte Katja danken für diesen unglaublich umfassenden Einblick ins „Wie“ und „Was“ des SZGL. Weitere Informationen zum Schulzentrum für ganzheitliches Lernen sowie aktuelle Termine findest du auf deren Homepage.

Hast du nach dem Lesen dieses Interviews Fragen? Stelle sie gerne in den Kommentaren!


Mein Name ist Katja Lenes, ich bin 1975 geboren. Musik – aktiv wie passiv – war und ist ein beständiger Begleiter in meinem Leben. Seit nunmehr fast 19 Jahren bin ich Mutter zweier Kinder, lange Zeit schon alleinerziehend.

Recht spätberufen – mit 29 – habe ich die Ausbildung für Volksschulpädagogin an der PädAk Baden absolviert und vom ersten Praxistag an erkannt, dass das Regelschulsystem überhaupt nicht meinem Blick auf „das Kind“ entspricht. Der Montessori-Diplomlehrgang bei Uwe Kranner eröffnete mir neue Welten, sowohl persönlich als auch beruflich, und 2008 habe ich im SZGL Enzesfeld meine „Lieblingsschule“ und genau den Raum für meine Kinder und mich gefunden, der meinem Anspruch an freier Entwicklung gerecht wird.

Schulkritikerinnen im Video-Interview:
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Fotos © SZGL

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2 Antworten

  1. Danke für den tollen Beitrag. Ich kannte die Schule gar nicht und find sie toll…wenn auch leider für uns zu weit weg. Ich schließe mich an: Gibts was Vergleichbares in Wien? Liebe Grüße ruth

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