Mini and Me

Entelterung: Wie du erwachsene Beziehungen auf Augenhöhe führst – auch mit den eigenen Eltern

So viele Menschen sind unsicher in der Gestaltung der Beziehung zu den eigenen Eltern und anderen nahestehenden Erwachsenen: Du fragst dich, wie weit du deinen eigenen Weg gehen darfst, wenn er deinen Eltern nicht gefällt. Du übernimmst Verantwortung, die du nicht tragen müssen solltest. Irgendetwas ist nicht stimmig, aber hinzusehen tut weh.

Mit Familienbegleiterin, Lebensberaterin sowie Einzel- und Paarcoach Mag. Sandra Teml-Jetter von der Wertschätzungszone spreche ich über das große Thema „Entelterung“, das so viele heute erwachsene Kinder täglich begleitet und beeinflusst.

Zunächst erfahren wir im Video, was Entelterung eigentlich ist und welche Alltagssituationen uns zeigen können, dass wir es bisher verpasst haben, alte Muster und Erlerntes zu überdenken und klar Stellung zu beziehen.

Wir sprechen über alte und neue Familienboxen und darüber, was passiert, wenn Eltern erwachsener Kinder uneingeladen in die Box der jungen Familie treten.

Sandra benennt und beschreibt verschiedene Arten von Eltern – von „normal nervigen“ bis hin zu jenen, die mit subtiler, emotionaler Gewalt erziehen und wie Kinder dadurch mit kleinen und größeren Traumata großwerden. Beziehungsunfähig, nicht im Kontakt mit sich selbst. Taub.

Und wir benennen ein Tabu: Es gibt gemeine Eltern, die andere Leben mit antisozialer Empathie beeinflussen und belasten. Und darüber, wie wir derlei Muster erkennen können und was es dann zu tun gilt.

Leider verschließen sich immer noch viele Menschen – auch Professionisten – vor der unangenehmen Tatsache, dass es Menschen gibt, die einem nicht wohlgesonnen sind. Besonders perfide ist das, wenn es die eigenen Eltern sind. Leider werden die Kinder dieser Eltern mit der Zeit „blind“ für deren Verhalten, ordnen es unter „normal“ ein. Ihre Fähigkeit, ihre Eltern richtig zu „mappen“, schwindet. Und noch nicht genug, sind diese Kinder auch emotional an ihre Eltern wie mit Superkleber angeklebt. – Mag. Sandra Teml-Jetter

Manche Menschen verursachen bei uns „Spaghettibrain“

Im Video trauen wir uns in Rollenspiele hinein, um derlei verfahrene Situationen greif- und fühlbar zu machen. Nein, das war nicht einfach. Es beschäftigte mich nachhaltig. Meinem ersten Impuls nach dem zweiten Rollenspiel gab ich ehrlich Raum: „Ich bin so Brain fucked!“

Es war hart. Und augenöffnend. Vielleicht ja auch für dich.

Es wird propagiert: Eltern wollen immer dein Bestes. Ich stelle das in Frage. – Mag. Sandra Teml-Jetter

Sandras Empfehlungen aus dem Video:

David Schnarch – Brain Talk: Auf Amazon ansehen (* in englischer Sprache; Deutsch erscheint hoffentlich bald)

Beitrag von Charlotte Roche: „Du schuldest deinen Eltern nichts“, bei der Süddeutschen:

Ich liebe meine Tochter, missbrauche sie nicht für meinen Hass, muss sie nicht auf meine Seite ziehen, weil es für sie keine Seiten gibt. Sie darf Beziehungen pflegen, mit wem sie will und ich eben auch. – Charlotte Roche

Traumaheilung von Dami Charf: „Umgang mit den Eltern“

Traumaheilung von Dami Charf – Video Blog: Wie gehe ich mit meinen Eltern um? (10 min.)

Menschen, die sich quasi in ihren Eltern verloren haben, empfiehlt Sandra ein Coaching mit Pferden. Am besten googlest du, welche Angebote es in deiner Nähe gibt. In der Nähe von Wien sind Sandras persönliche Empfehlungen Stanislaus Wögerbauer und Petra Krejci.


Mehr Informationen zu Sandra und ihrer Arbeit findest du online bei der Wertschätzungszone, und auch via Mail kannst du mit ihr Kontakt aufnehmen. Workshoptermine zum Thema „Meine Eltern – deine Eltern: Familienbande und deren Auswirkungen auf die Gegenwart“ und weitere findest du ebendort.

Auf Mini and Me gibt es für dich noch viele andere ExpertInnengespräche (darunter auch Videos mit Gerald Hüther, André Stern und Arno Stern).

Mehr auf Mini and Me:

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19 Antworten

  1. Wow. Danke für das Gespräch, ich habe meine Situation – leider – in dem Beispiel und dem Rollenspiel wiedergefunden. Ich weiß schon lange, dass sowohl meine Mutter, als auch mein Ex-Stiefvater sehr manipulativ sind und durch dieses Expertengespräch kamen viele Emotionen hoch und auch Tränen sind geflossen. Ich finde es toll, dass ihr euch mit dem Thema beschäftigt habt und Hut ab vor eurer Arbeit! Ich habe auch die anderen Gespräche mit Interesse gehört und immer wieder viel mitnehmen können und hoffe sehr, dass ihr auch weiterhin diese wichtigen und emotionalen Themen anschneidet.

    Das Buch ist bereits vorgemerkt und wenn es hier wieder ein wenig ruhiger zugeht, werde ich mich wohl noch ein wenig mehr mit dem Thema auseinandersetzen.

    Liebe Grüße,
    Patricia

    1. Liebe Christine! Bitte schreib mir doch, auf welches Beispiel sich deine Frage bezieht! Dann kann ich dir auch antworten! Entweder hier (vielleicht für mehrere interessant) oder hier: frage@wertschaetzungszone.at
      Ganz allgemein: Der erste Schritt ist zu erkennen, welche Choreographie getanzt wird. Ich muss meine Eltern und deren Absichten „lesen“. Wie sind meine Eltern wirklich? Was ist die Dynamik? Und danach geht es darum, zu erkennen, wann ich Spaghettigehirn bekomme – und mich „zwingen“, da zu bleiben, anstatt reaktiv (fight/flight/freeze) zu werden. Es geht um neue Antworten, neue, erwachsene Reaktionen aus dem Frontalhirn. Das kann auch vorbereitet werden.
      Ich öffne, ich konnte schon etwas Licht ins Dunkle bringen! Liebe Grüße, Sandra

  2. Danke für das Thema! Alle unsere Freunde und so auch wir haben dies als Dauerthema. „Mein Kind will nicht zur Oma.“ „Die Oma schimpft immer mit mir wenn ich nicht aufesse.“ „Ich als Schwiegertochter mache sowieso immer alles falsch.“ „So wie Du die Kinder erziehst, kann das ja nichts werden.“ usw usf. Ihr kennt das möglicherweise. Bitte gern mehr und tiefer in das Thema

  3. Hallo Sandra und Jeannine, ich nochmal.
    Danke für die 2 Rollenspiele!
    Es traf mich sehr, als Jeannine sagte: „Wenn die Schwiegermutter so drauf ist, da hätte ich keinen Kontakt mit der. Das kann ich nicht.“

    Nein, ich kann das auch nicht, und geschätzte 50-80% der Eltern in meiner Altersgruppe (um die 40) können das auch nicht. Aber Kontaktabbruch ist meist keine Alternative, denn „sie haben uns doch großgezogen. Und dafür müssen wir ihnen doch dankbar sein.“ Meist hängen wir auch in sozialen Netzen, die Kontaktabbruch nicht ermöglichen.

    Die Frage ist: wie gehe ich mit den dauernden Über- und Untergriffigkeiten der Eltern um? Es kostet soviel Energie, Ihnen 5x am Tag zu spiegeln, dass Ihr letzter Satz eine Drohung / Würdeverletzung / Demütigung für mein Kind war. Dass wir heute Kinder nicht mehr Bestrafen. Dass wir heute versuchen, das Verhalten unserer KInder zu verstehen. Dass es meist einen Grund für eine Regelverletzungen gibt. Dass wir wohlwollend sind.

    Gibt es noch einen Zwischenweg zwischen „Ich nehme alles Hin, was die Schwieger-/Eltern den Enkeln antun.“ zu „Ich breche den Kontakt ab!“ ??

    Danke für Eure wertvolle Arbeit!
    Liebe Grüsse, Teresa

  4. Liebe Theresa!
    Vielen Dank für deinen Kommentar! Ich freue mich, dass wir mit dem Video an einem Tabu rütteln können, nämlich an dem Tabu, dass wir unseren Eltern etwas schulden oder ihnen irgendiwe verpflichtet sind. Das heißt nicht, dass wir sie nicht unterstützen, wenn sie uns brauchen UND WIR DIE ENERGIE DAFÜR HABEN! Ich verurteile emotionale Bedürftigkeit von erwachsenen Menschen. Das ist eine Bürde für alle Beteiligten rundherum!

    Wenn du von deinen (Schwieger)Eltern abhängig bist, bist du erpressbar. Das ist der Preis fürs Kinderhüten. Machst du dich von deinen (Schwieger)Eltern diesbezüglich unabhängig, musst du einen anderen Preis bezahlen, einen Babysitter zb oder weniger arbeiten, weniger Geld. Da musst du dich entscheiden. So einfach ist das.

    Für mich kommt Kontaktabbruch ganz zum Schluss, wenn ich alles, alles andere probiert habe – oder wenn Übergriffe nicht sofort aufhören, wenn ich sie als Mutter anspreche.

    Es geht nicht darum, die Eltern zu ändern, es geht darum aus dem ewig gleichen Text, der aufs Stichwort kommt, auszusteigen. Was willst du sagen? Deklariere dich! Wer bist du? Zeig dich! Was fürchtest du?

    Junge Familien, die beziehungsorientert leben wollen, haben keine Ressourcen für die Befindlichkeiten anderer Erwachsenen! Egal ob Eltern oder Geschwister oder Freunde. Einen Paarraum und einen Familienrahmen zu gestalten ist eine täglich neue Herausforderung. Sollte dann noch Zeit bleiben, kann man sich überlegen, ob man seine Eltern aus Angst/Schuld-/Pflichtgefühl oder Liebe mit einbezieht.

    Ich hoffe, ich konnte wieder etwas Klarheit ins Tehma bringen! Lasst uns im Gespräch bleiben! Alles Liebe! Sandra

    1. Liebe Sandra,
      danke für Deine Antwort, aus der ich viele gute Hinweise nehmen kann!

      Ihr rüttelt da wirklich an einem großen Tabu.

      Mein Mann und ich sind schon seit 6 Jahren beim „Ent-Eltern“ (eigentlich schon seit 20 Jahren, aber nachdem die Kinder kamen, haben wir Rückfälle erlitten, weil „die Kinder doch Großeltern bräuchten“, dachten wir. )
      Es hat eine Weile gedauert, bis wir es uns emotional erlaubt haben, den eigenen Eltern Paroli zu bieten. „Ja., ich darf mein Kind vor OmaOpa schützen, wenn ihr Verhalten in meinen Augen übergriffig ist.“ (Das Umfeld sagt: „Nun hab Dich aber mal nicht so, sie geben sich doch Mühe, sie können es halt nicht besser, und es sind doch Deine ELTERN!“ usw. usf.)

      Es ist also keine Frage mehr, dass wir ent-eltern müssen, sondern WIE ent-eltere ich so friedlich und ressourcenschonend wie möglich?
      Die Eltern wehren sich nämlich oft dagegen, auch mit Manipulationen, wie Ilona sie weiter unten andeutet. Im Bekanntenkreis klagt ein Opa Umgang mit den Enkeln bei Gericht ein. Andere Eltern finden andere zeit- und kraftraubende Methoden.

      Ich zweifle oft, ob ich den Eltern nicht die Möglichkeit zum Lernen nehme, wenn ich den Kontakt beschränke. Andererseits will ich nicht, dass sie auf dem Rücken meiner Kinder lernen.
      Wir haben uns auch vieles anlesen müssen, wir sind keine Pädagogen. Unsere Eltern können Achtsamkeit nicht lernen, weil es gegen ihr Weltbild steht. Unsere Großeltern haben Johanna Haarer gelesen.
      Vielleicht ist es auch ein Generationenkonflikt.
      Vielleicht dauert auch jeder Umbruch seine Zeit.

      Danke für den Gedankenaustausch!
      Liebe Grüsse, Teresa

      1. Das „Wie“:
        Kurz geantwortet musst du zuerst erkennen, bei welchem Tanz du mitgetanzt hast, dass du da nicht mehr mitmachst. Du musst deine Eltern so sehen, wie sie wirklich sind. Das ist bitter. Du musst eine Entscheidung treffen, dass du es angehen willst, und du musst bereit sein, den Preis (worst case) zu bezahlen. Danach kannst du „die Choreographie“ ändern indem du „mentale Dialoge“ schreibst (die findest du auch im Buch von David Schnarch), die ich mit dir durchgehe und schaue, wo du wieder in die alte Choreographie zurückfällst. Gerne schicke ich dir dazu noch mehr Info! Gerne begleite ich dich beim Umschreiben deines Drehbuches!
        Ich hoffe, es ist etwas klarer!

  5. Ich muss zugeben, dass es beim Thema antisoziale Empathie bei mir ganz laut geklingelt hat. Allerdings ist bei uns nicht SO schlimm, da es sich nicht auf mein Kind, sondern „nur“ auf mich bezieht. Und es ist nicht meine Mutter, sondern die Schwiegermutter. Diese macht tatsächlich einen echten Wettbewerb daraus, wen meine Tochter lieber hat: sie oder mich – und man sieht ihr die Genugtuung richtig an, wenn mein Kind die ganze Zeit sie ruft/braucht, obwohl ich anwesend bin. Ich weiß, das passt jetzt nicht 100%ig zum Thema, aber es passt zum Narzissten, der dann doch (antisozial) emphatisch sein kann…

  6. Danke für diesen Beitrag. Ich bin durch Zufall auf das Video gestoßen, allerdings passt es so gut zu meiner aktuellen Situation, dass ich es nicht unkommentiert lassen will. Ich hatte 2010 eine ungeplante Schwangerschaft mit meinem heutigen Ehemann. Meine Mutter hat darauf mit hysterischen Anfällen reagiert, die Wochen anhielten und die ich jetzt hier nicht näher schildern kann, ohne den Rahmen zu sprengen. Ich habe das Kind schließlich verloren und musste kurz vor meinem Geburtstag zur Ausschabung. An meinem Geburtstag schrie mich meine Mutter an, weil ich ihr nicht schnell genug zum gratulieren entgegengekommen bin. Wir waren mit 20 Jahren damals noch sehr jung. Letztendlich sind wir zum Studium gegangen und haben nach ein, zwei Jahren wieder normaleren Kontakt zu meinen Eltern hergestellt. Es blieb aber ein Seiltanz. Ich muss als Tochter die Zeichen sehr gut lesen können, ich muss mein Umfeld quasi auf meine Mutter vorbereiten – Was ist gerade möglich? Wie ist sie drauf? Was geht – geht überhaupt irgendetwas? Es gab unzählige Situationen, in denen sie sich unmöglich verhalten hat und ich habe viel zu viel zugelassen. Aktuell bin ich schwanger mit unserem vierten Kind und wurde (mal wieder) aus der Familie geworfen, weil mein Mann es gewagt hat, seine Enttäuschung darüber zu äußern, dass mir in einer bestimmten Situation nicht geholfen wurde. Er war höflich, ruhig, hat aber eben seine Meinung gesagt, woraufhin ich ins Kreuzfeuer geriet. Gesprächsverweigerung mit meinem Mann. Ich weigerte mich, das Drama mitzuspielen und verwies darauf, dass es durchaus Möglichkeiten gibt, diese Sache sehr schnell zu klären. Nein. Meine Mutter hat es geschafft, alles so zu drehen, dass sie als Opfer dasteht, in einer Situation, die gar kein Opfer nötig hat und wird noch übergriffig: „Du redest dir deine Ehe schön. Dein Mann ist ein Lügner.“ Damit hat sie eine Grenze zu viel überschritten und ich habe ihr klar gemacht, wo meine Loyalität liegt, schließlich kenne ich ihre Spielchen. Seit dem versucht sie auf verschiedene Art, mich unter Druck zu setzen. „Was erwartest du von mir?“ – „Es wäre schön wenn du dich entschuldigst.“ – „Nein, das ist meine Grenze, dann hast du jetzt eben deine Familie und wir gehören nicht mehr dazu. Ich habe den Papa der mich unterstützt und wünsche dir alles Gute.“ Joa, danke auch. Der nächste Anruf war ein Wetterumschwung nach dem Motto: „Hallo hier ist die Mama! Wollt ihr am Sonntag zum Kaffee kommen?“ (bestens gelaunt) – „Nein.“ – Schweigen, laaanges Schweigen. „Warum?“ – „Ich kann nicht, nach dem ganzen Drama so tun, als wäre nichts gewesen.“ – „Wieso? Was war denn? Es war doch nichts.“ Letztendlich hat sie auch dieses Telefonat einfach beendet mit der Info, wir sollten uns melden wenn wir so weit sind.
    Ich habe ihr mitgeteilt, dass ich erst wieder zu Kontakt bereit bin, wenn sie sich professionelle Hilfe gesucht hat. Bei all dem hatte ich ihr gegenüber aber immer ein Schuldgefühl. Ich habe es so gelernt, dass es meine Schuld ist. Egal was. Mein Verstand rebelliert dagegen aber es ist trotzdem da. Ich schütze mich und meine Familie jetzt, indem ich den Kontakt nicht zulasse und ihr System boykottiere. Ich konzentriere mich, so gut es geht, auf die Schwangerschaft und meine drei Zwerge und ich danke euch so sehr, dass ihr diesen Beitrag gemacht habt, denn er macht mir deutlich, dass schon sehr viel weniger als das, was ich erlebe, nicht in Ordnung ist…

    1. Liebe Ilona!
      Wow! Und dir ein großes DANKE für deinen Beitrag hier! Du zeigst so wunderbar, WIE es geht, für sich einzustehen! Genau so!
      Ich wünsche dir und deiner jetzigen Familie von Herzen alles Liebe – mögt ihr euren eigenen Tanz finden und flexibel bleiben, die Choreographie immer wieder neu anzupassen! Sandra

  7. Vielen Dank für eure wichtige Arbeit!
    Ich habe selbst auch Schwierigkeiten, meine Schuldgefühle, mein schlechtes Gewissen und Verpflichtungsgefühl loszulassen, was meine Eltern angeht. Sie haben sich ein Leben in Abgeschiedenheit eingerichtet ohne soziale Kontakte. Inzwischen gelingt es mir besser, mich nicht dafür verantwortlich zu fühlen, dass sie vereinsamen könnten, wenn ich nicht verfügbar sein will. Ich spüre immer klarer, wie viel (besser gesagt wie wenig) Kontakt für mich noch geht und ich lasse mich nicht (mehr) auf emotionale Erpressungen und Gemeinheiten (zB Abwertungen, Unterstellungen, Kontaktabbruch, genaue Vorgaben welche Form von Kontakt sie will und alles andere blockieren ) durch meine Mutter ein. Trotzdem ist es ein sehr belastendes Thema, diese Ent-elterung und der passende Umgang. Gerade auch in Bezug auf die Großeltern -Enkel-Beziehung. Euer Video hat mich sehr auf meinem Weg bestärkt.
    Alles Liebe, Jitka

    1. Liebe Jitka! Danke, für deine wohlwollende Rückmeldung! Wir freuen uns sehr, dass wir auf diesem Weg Menschen wie dich bestärken können, ihren eigenen Weg ,frei von Manipulation und „Erziehung“ (ja, da passt das Wort jetzt echt), gehen wollen. So wie du haben viele Mütter und Väter Sorge um die Beziehung zwischen den Großeltern und den Enkelkindern. So wie ein zu Viel an Interesse erstickend sein kann, so schmerzhaft ist auch ein zu Wenig an Interesse. Um diesen Schmerz, der mit dieser Erkenntnis verbunden ist, kommen wir nicht herum. Aber danach, hinter dem Schmerz, liegt unsere Handlungsfreiheit. Und dann können wir als Erwachsene uns aufmachen, das zu bekommen, wonach wir uns sehnen und zwar dort, wo wir es auch bekommen könnten – in unserer Paarbeziehung und unserer jetzigen Familie!
      Alles Liebe euch! Sandra

  8. Vielen Dank für den wertvollen Input. Ich habe bereits früher bemerkt, dass die Beziehung nicht „gut“ war zu meinen Eltern und das war eine einschneidende Erkenntnis. Das Rollenspiel kenne ich zu genüge und diese „Diskussionen“ sind echt „brain fucked“. Obwohl man eine konkrete Situation anspricht, wird man mit Verallgemeinerungen und Schuldzuweisungen und Drohungen konfrontiert „nie kann man es dir recht machen“ „dann kommen wir gar nicht mehr“ als ich mich beschwerte, dass ich es nicht gut finde, dass sie, obwohl ich darum bat, sie nicht klingeln sollen zur Mittagszeit, weil ich als Tagesmutter arbeite und die Kinder schlafen. Mal als ein Beispiel. „Ach, hör auf!“ Das kommt dann auch immer usw., anstatt sich zu entschuldigen oder ebenfalls konkret zu antworten. Ich werde mich jetzt noch mal tiefergehend mit dem Thema Entelterung befassen und hoffen eine Lösung zu finden.

  9. Ich habe immer versucht, meinen Eltern zu entfliehen. Nie ist es mir gelungen. Ich, Einzelkind, bin wir weg gezogen, habe mir Partner gesucht, von denen ich geglaubt habe, sie seien stark und in den Lage, mich aus dem Griff meiner Eltern zu befreien. Vergebens. Am Ende war ich würdet Single und der Mann nicht der richtige für mich gewesen und lehnte Mutter froh, dass ich diesen unerhörten Typen los bin. Jetzt bin ich 41, Mutter einer einjährigen Tochter und von meinem Mann getrennt lebend. Ich lebe in meinem Haus, das meine Elten für mich, eigentlich ursprünglich einmal für meinen Mann und mich gekauft ganzen. Ich bin gefangen in meiner eigenen zu Hause in der ich mich wohl und sicher fühle. Meine Elten leben 300km entfernt von mir und sind trotzdem ständig hier. Sie wollen hier noch ein Haus kaufen, um immer in unserer Nähe sein zu können. Wenn sie hier sind, bin ich nicht mehr die Herrin über mein zu Hause. Ich muss machten was sie wollen, wenn ich das nicht tue, droht mein Vater mir. Er fährt weg und kommt nie wieder, oder ich müsse hier ausziehen mir der Kleinen, schließlich tun sie ja alles nur für mich/ uns. Und ich habe gefälligst dankbar zu sein. Manchmal schlägt sich meine Mutter auf meine Seite, regt sich einerseits übern meinen Vater auf, relativiert dann aber wieder alles und schließlich, wenn mein Vater wieder dazu kommt, dreht sie sich um 180 Grad. Dann liegt’s an mir, ich bin unerträglich, kindisch und eigentlich nicht alleine lebensfähig. Ich habe mittlerweile aufgegeben. Kirch hafte keine Kraft, keine Energie mehr mich zu wehren, oder mich hat zu befreien. Wäre lehne Tochter nicht, ich weiß nicht was dann wäre. Entweder hätte ich mir ein Ticket nach Weitweitweg gekauft, oder… möglich wäre es.

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