Irgendetwas habe ich wohl auf seinem Handy gesucht, ich weiß nicht mehr. Unversehens lande ich bei den Fotos. Die meisten sind von unserer Tochter. Ich scrolle einmal schnell durch, wische mit dem Finger immer wieder über den Bildschirm. Binnen weniger Sekunden sehe ich, wie die Kleine vor meinen Augen immer jünger wird, bis ich dann bei jenen Fotos des Vorjahres angelangt bin, auf denen sie gerade einmal wenige Wochen alt war. Ich schmelze fast vor Liebe, ein wehmütiges Lächeln, ein Seufzer: Dieses ganz frische „Babysein“, die Zeit, in der wir so ein kleines Neugeborenes in unseren Armen hielten, ging so schnell vorüber.
Ich öffne ein Bild nach dem anderen, dann stutze ich: Was ist denn das für ein greller Fleck da auf dem Foto? Ich zoome heran: Mein Nagellack?
Dann erinnere ich mich wieder. Als unsere Tochter noch ganz frisch war, hatte ich oft das Gefühl, nichts im Griff zu haben. Ich liebte sie so sehr und ich war überwältigt vom traumatischen Erlebnis der Geburt, von den neuen Eindrücken und der Verantwortung. Der schlimme Babyblues – von dem ich bis heute vermute, dass ich ganz knapp an einer postnatalen Depression vorbei geschrammt bin – machte es nicht leichter für mich.
In dieser neuen Welt der Ungewissheit, konfrontiert mit purer Liebe für unsere Kleine aber ambivalenten Gefühlen alles andere betreffend, fühlte ich mich streckenweise meilenweit von mir selbst entfernt. Von der Person, die ich einmal war. „Bin ich jetzt ’nur‘ noch Mutter? Kann ich nie wieder schlafen? Ich bin so unglaublich müde. Was möchte sie von mir? Sie weint, wie kann ich ihr helfen?“ So viel Unsicherheit: „Mein Körper ist schön, er hat Leben geschaffen. Dieser schlabbrige Bauch, bleibt der so? Ich fühl mich hässlich. Dieser Körper… So seh ich doch eigentlich gar nicht aus!“
„Wo bin ich?“, hab ich mich gefragt.
Wenn ich in dieser, meiner, neuen Welt das Gefühl hatte, nichts kontrollieren zu können, griff ich zum Nagellack. Das mag vorerst absurd klingen. Der Wunsch in mir, mich an mein „altes“, perfekt manikürtes Ich auf irgendeine Art und Weise anzunähern, verleihte sich wohl so Ausdruck. Ich wollte allen zeigen: Ich trage Nagellack, ich hab die Kontrolle nicht verloren. Ich lasse mich als junge Mutter auch nicht gehen, seht nur her. Oh Gott, ja, das sieht nicht nur auf den Fotos doof aus, das klingt tatsächlich absurd… war es auch, im Nachhinein gesehen. In dem Moment aber, war es ein kleines Bisschen von mir, etwas Gewohntes, Normalität. Neonorange Normalität.
Jetzt, wo wir Familie leben und alles daran lieben, kann ich das offen sagen. Ich kann zugeben, dass damals nicht alles easy war – auch einige Wochen nach der Geburt noch nicht. Ich wollte einfach den Anschein erwecken, dass „alles bestens“ ist.
Inspiriert zu diesem ehrlichen Einblick in die Gefühlswelt als frischgebackene Mama hat mich der neue Artikel einer anderen Bloggerin. Ihr Nachwuchs ist eineinhalb Monate alt und in ihrem Beitrag beschreibt sie, wie sie Kind und Job „schupft“; dass es zwar streckenweise anstrengend ist, aber dass sie das einfach braucht, dieses beinah Vollzeit arbeiten; dass sich eigentlich kaum etwas verändert hat; dass sich beides super ausgeht und kombinieren lässt.
Vielleicht ist dem auch wirklich so. Vielleicht hat Mutterschaft für sie nicht alles verändert und es geht sich alles spielend aus.
Mag sein.
Woran mich das scheinbar problemlose Vereinen von Baby und Beruf mitten im Wochenbett erinnert?
An neonorangen Nagellack.
Wie ging es euch in der ersten Zeit nach der Geburt eurer Kinder? Was hat sich verändert? Konntet bzw. wolltet ihr gleich wieder arbeiten?
Wart ihr gefühlt noch „ihr selbst“?
PS: Wenn euch dieser Artikel gefallen hat, wollt ihr vielleicht auch lesen, warum die ersten Minuten im Leben eines Babys nicht wegweisend für die spätere Mutter-Kind-Beziehung sind oder warum es einfach falsch ist, ein Baby schreien zu lassen. Nach meiner Schwangerschaft wurde ich übrigens mithilfe der „8 Wochen Mama-Fit Challenge“ wieder fit.
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Photo © anieto2k
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18 Antworten
Toller Artikel der mich sehr an mich erinnert.. Am Anfang am Rande des Wahnsinns, hin und hergerissen zwischen all den intensiven Gefühlen, Erlebnissen… Irgendwann findet man sich selbst wieder, auch wenn alles anders ist :)
Ich habe den Artikel der vollzeitarbeitenden frischgebacknen Mama gestern auch gelesen. Ich habe mich darin absolut nicht wieder finden können, zum Glück ist jeder anders :)
Danke für dein Kommentar, Sabine! :) Immer wieder erleichternd zu lesen, dass frau mit ihren Erfahrungen nicht alleine ist.
Man fühlt sich ja oft,als wäre man mit solchen Dingen und Gedanken alleine.Doch dann lese ich deinen Blog und ich lese mich?
Bei mir war es auch der Nagellack,frisch manikürt- am Besten täglich. Und meine Haare,ich sehnte mich so nach einem Friseur,weil auch ich dachte: kannst dich als Mama ja jetzt nicht so gehen lassen..mir war es absolut zu blöd wenn ich es Anfangs nicht mal aus meinem Pyjama rausschaffte und es zuhause nicht perfekt glänzte..ich fühlte mich, als hätte ich versagt.Das Arbeiten fehlte mir von Anfang an,nicht dass ich meine Zeit mit der Kleinen nicht genossen habe,nein,aber in der Arbeit hatte ich immer ein Ergebnis.Wurde gebraucht und musste Probleme lösen..bekam hier dazu natürlich Feedback. Und zuhause,saß ich da,hatte unser „Ergebnis“ in den Armen,wurde gebraucht wie sonst niemand, löste Probleme..und doch fühlte ich mich nicht Ganz.Die Gesellschaft und der Drang nach Bestätigung ist wahrscheinlich der Grund warum
„nur Mama sein „, uns oft nicht reicht..
So schön zu lesen, einmal mehr danke, Nici! :) Mir fiel das mit dem Nagellack erst so spät auf. Die Pyjama-Affäre kann ich auch gut nachvollziehen. Beim Wäschewaschen wundere ich mich teilweise heute noch, wie viel Homewear da dabei ist und wie wenig anderes… ;) Ich hab auch lang gebraucht, um im „nur Mama sein“ anzukommen und aufzugehen. Aber das weißt du ja.
Danke für diesen Artikel. Man vergisst in so einer Situation gerne, dass es anderen Müttern auch so geht, dass man nicht die einzige ist, die glaubt, nicht alles zu schaffen. Ich habe mit Ende des Mutterschutzes (meine Tochter wird morgen 12 Wochen) wieder zu arbeiten begonnen – ganze 9,25 Std. in der Woche und von zu Hause aus. Leichter geht’s kaum, oder? Ich wollte es so, hab das schon vor meinem Mutterschutz mit meinem Chef besprochen. Doch leicht ist es nicht, immer wieder hab ich das Gefühl, auf mindestens einer Ebene zu versagen, unfähig zu sein. Ich möchte auch weiterhin arbeiten, ich liebe, was ich tue, und es hat mir im Mutterschutz gefehlt, ich hab mich untätig und unnütz gefühlt. Doch hoffe ich, dass es mit der Zeit leichter wird und ich nicht jedes Mal ein schlechtes Gewissen haben werde, wenn ich zur Not auch mal mit Camila an der Brust einhändig am Laptop herumtippe…
Danke für dein Kommentar Verena und deine lieben Worte! Ich habe auch nach dem Mutterschutz (also nach 3 Monaten in meinem Fall) wieder begonnen. Fünf Stunden die Woche, aber nicht von zu Hause aus. Meine Kleine war mit dabei, meine Eltern auch. Die waren für die Kleine da während ich arbeitete. Ich legte immer mal wieder Stillpausen ein. Das war für uns alle so anstrengend… Ich bin froh, dass wir das nicht lange so handhaben mussten. Einhändig andocken und am Laptop tippen geht immer! ;)
Ich glaube, ich weiß welchen Blogbeitrag Du meinst. Ich selbst dachte während des Lesens auch sehr oft daran, ob es denn so Not tut, das Wochenbett so abzukürzen. Und als Freiberuflerin kann es noch wichtiger sein, neonfarbenen Nagellack zu tragen.
Doch während Du Dich auch mit Nagellack im Wochenbett erholen konntet, bürden sich manche einfach wieder zu schnell zu viel auf und bereuen vielleicht auch später, dass die Zeit unwiederbringlich verloren ist.
Natürlich ist es eine individuelle Entscheidung, keine Frau und kein Baby sind gleich. Deshalb habe ich auch eingeräumt, dass es womöglich wirklich so easy für sie ist und gar nicht das Pendant zum Nagellack. Meine Vermutung ist aber eine andere. :) Der Nagellack verhalf damals leider kaum zur Erholung, aber ein Stück weit mehr Frau der Lage habe ich mich damit auf jeden Fall gefühlt. Danke fürs Lesen und Kommentieren, Frl. 02! :)
Meine erste kleine ist nun schon 4 Monate. Zzm Glück möchte ich fast sagen… Wenn ich an die ersten Wochen denke, dann kommt mir vor allem ein Wort in den Sin : Überforderung. Ich war genau das, überfordert. Entgegen allen Erzählungen schlief meine kleine nicht viel, die Aussage „Schlaf, wenn das Baby schlief“ hätte ich am Liebsten allen um die Ohren gehauen und als meine Hebamme schimpfte, weil ich innerhalb von 1,5 Wochen 5kg unter meinem Ausgangsgewicht zum Start der Schwangerschaft war, hätte ich ihr gerne vorgeschlagen zu tauschen (sie ist kinderlos).
Heute kann ich darüber schmunzeln, „damals“ (als sei es so lange her…) habe ich nicht selten das Gefühl gehabt überhaupt nicht dür die Mutterrolle geschaffen zu sein… Da halfen dann die ganze dummen Fragen („Schläft sie schon durch/Wie sind die Nächte?“) und Ratschläge (vor allem kinderloser Freunde) überhaupt nicht.
Aber die Mamahormone haben es gewuppt und ich Liebe für meine kleine ist unbeschreiblich, eine Leben ohne sie unvorstellbar ☺️
„Schlaf, wenn das Baby schläft“ gehört für mich definitiv zum „Neue-Eltern-Bullshit-Bingo“! ;) Funktioniert einfach nicht, da bin ich ganz deiner Meinung. 4 Monate sind im Leben mit Babys und Kleinstkindern eine Ewigkeit, weil einfach so vieles passiert – jeden einzelnen Tag! Ich hoffe, euch geht es gut und dass du auf dich und dein Gewicht achtest. Immer brav Müsli essen, gern auch mitten in der Nacht.. ;)
:) Wie es mir die ersten Wochen nach der Geburt meiner Tochter ging..? Schwer zu umschreiben aber ich glaube, Himmelhochjauchzend-zutodebetrübt kommt dem am nächsten.. ich glaube, das ist aber eigentlich ganz normal. Die ersten Tage waren mir etwas zu dramatisch. Eine schwere Gelbsucht und ausgeprägte Trinkschwäche brachten uns 3 Tage nach der Geburt auf die Neugeborenen-Intensivstation (inkl. detailierter Erläuterung des Arztes, dass meine Tochter am nächsten Morgen womöglich schon nicht mehr aufgewacht wäre!) und daraus resultierend eine wochenlange Unsicherheit („Hat sie genug getrunken? Warum weint sie denn nur shcon wieder?“) und irgendwann auch Unzufriedenheit („Ich bin ihr nicht gut genug!“). Dann Schwierigkeiten mit dem Stillen (hab irgendwann nur noch abgepumpt) und obendrauf hat sie sich sehr oft übergeben, was dazu führte, dass ich früh mit Pre-Milch zugefüttert habe, damit sie mal eine halbe Stunde ruhig ist.. :( Und trotzdem bin ich vor lauter Liebe immer wieder dahingeschmolzen, wenn sie friedlich in meinem Arm lag oder sich einfach in der Wiege umgeschaut hat. Wir haben unzählige Bilder gemacht und es ist immerwieder ein wundervolles Gefühl, sie mir anzusehen und hab mich sehr stark in Deinem Text wiedergefunden :)
Meinen Beruf hab ich (aufgrund unserer Selbstständigkeit) direkt mit Ende des Mutterschutzes wieder aufgenommen. Doch da mein LG und ich von Zuhause aus arbeiten, sind wir dennoch rund um die Uhr für unsere Tochter da. Ich bin ehrlich: Ich hab es mir deutlich leichter vorgestellt. Die kleine Maus ist nun 10 1/2 Monate alt und bis heute oft einfach irgendwie unzufrieden. Da bleibt viel Arbeit liegen, die ich dann in den Abendstunden erledigen muss. Da bleibt dann kaum noch Zeit für die Partnerschaft. Aber dennoch bin ich froh, dass wir hier Beruf und Kind auf diese Weise vereinbaren können. Stundenlang in irgendeinem Büro sitzen könnte und wollte ich mir nicht vorstellen müssen. Also beiß ich die Zähne zusammen und ich weiß, dass sich diese Konstellation für uns alle irgendwann auszahlen wird.
Übrigens: Um mich irgendwie leidlich normal zu fühlen hab ich mich jeden Tag angezogen. Gut, manchmal erst Mittags.. oder frühen Nachmittag… spätestens ;) An Nagellack hab ich damals irgendwie garnicht mehr gedacht :D
Danke für deine ehrlichen Worte und dass du deine Story ein stückweit mit uns teilst. Schön zu lesen, dass trotz der ausgewachsenen Startschwierigkeiten mittlerweile alles läuft. Die Unsicherheit ist am Anfang immer groß – da kann man zusätzliche Faktoren, die uns Eltern zusätzlich verunsichern, gar nicht gebrauchen! Vereinbarkeit von Family und Beruf wird vermutlich auch künftig noch ein viel diskutiertes Thema bleiben, aber ich hoffe, ihr wuppt das alles irgendwie. :)
Nagellack trage ich zwar nicht, aber das Gefühl kann ich gut nachvollziehen! Obwohl ich es schwierig finde, zu beschreiben, wie es mir nach der Geburt ging. Eigentlich war ich voller Tatendrang, weil endlich das bedrückende Gewicht weg war und am Anfang hab ich auch noch ein bisschen Schlaf abbekommen. Ich hatte allerdings so starke Geburtsverletzungen, dass ich gar nicht laufen konnte und ich musste auch zehn Tage nach der Geburt zurück in die Klinik, weil ich eine Brustentzündung und hohes Fieber hatte (was wohl ein Zeichen dafür ist, dass ich mich übernommen habe).
Die richtig anstrengende Zeit begann aber eigentlich erst nach dem Wochenbett, als der Schlaf sehr viel schlechter wurde. Mein Kind ist jetzt 4 Monate alt und ich habe seit Wochen nicht mehr als zwei, vielleicht mal drei Stunden am Stück geschlafen. Genau genommen habe ich seit über einem Jahr vielleicht fünf Nächte durchgeschlafen. Wenn ich Artikel wie den besagten lese, dann denke ich immer nur: „Die Erschöpfung kommt noch, warte es nur ab.“ Ich nehme an, dass der Körper sich früher oder später dafür rächt, wenn man sich so wenig Erholung gönnt.
Schön geschriebener Artikel! Ich habe auch versucht, alles normal aussehen zu lassen, obwohl bei uns nichts normal und einfach ablief (OPs und so). Noch heute bin ich froh, dass ich tatsächlich irgendwann gezwungen war, zuzugeben, dass ich überhaupt nicht mehr klar komme und völlig verzweifelt und überfordert bin. Auch wenn es mir damals mies ging, es hilft mir, heute noch entspannter zu sein.
Der Alltag mit einem Säugling ist immer anstrengend und turbolent. Ich verstehe nicht, warum so viele Mütter heute unbedingt so tun wollen, als wenn sie genau die gleichen sind, cool, hip, feiernd, 150 % im Job geben, saubere Wohnung, durchgestylt…. Ein Baby verändert alles und ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Mutter von dern Veränderungen verschont bleibt. Allein die Gefühle fürs Baby! Ich hoffe, dass solche Blogeinträge wie Deiner mehr Frauen ermutigt das Muttersein zuzulassen und sowas wie Fingernägellackieren sein lassen.
Was für ein toller Artikel und überhaupt so ein schöner Blog – ich hab mich ein bisschen verliebt …
Und es ist so wahr, was du schreibst! Ich erinnere mich und erwische mich immer noch dabei (mein Prinz ist 13 Monate alt), dass ich nicht (gerne) ungeschminkt aus dem Haus gehe. Gar nicht, weil ich so eitel bin oder mich nur mit Schminke schön finde, sondern, weil ich nach außen hin zeigen will, dass ich „trotz Kind“ Zeit und Muße habe, mich schön zu machen (für die Welt). Albern ist das irgendwie. Aber manchmal, da tue ich es auch vor allem für mich – um mich in dem ganzen Chaos (wie gesagt, jetzt ist es schon sooooo viel leichter) nicht zu vergessen. Normalität! Kontrolle! Frau sein! Schreit es manchmal in mir. Und da freue ich mich dann, wenn ich (ohne Kind) schick geschminkt, mit tollen Schuhen und schönen Klamotten aus dem Haus gehen kann. Um dann später wieder nach Hause zu kommen – und mich zu freuen, dass ich auch dort wieder ganz „ich“ sein kann. Ich, die Mutter. Wie toll, dass wir so facettenreich sein können :)
Liebe Grüße, Nora
Danke für deine ehrlichen tollen Beiträge.
Nach der Geburt meiner Tochter fiel ich langsam in eine Wochenbettdepression aus der ich nur mit Medikamenten wieder rauskam. Ich schämte mich darüber zu sprechen und zeigte nach aussen nichts…
Heute kann ich normal darüber sprechen und liebe mein kind mehr als alles andere. Wir hatten so einen schwierigen start. Das tut mir über alles leid, jedoch kann ich es nicht mehr ändern.
Doch wenn ich jetzt manchmal mit Müttern spreche, kommt immer mehr zum Vorschein, dass es ihnen auch nicht locker von der hand ging und teilweise auch der baby blues/Depressionen dabei waren.
Viele Mütter glauben auch einfach, dass sie stark sein müssen und es zwanghaft jedem zeigen müssen das es ihnen gut geht und alles perfekt ist.
Es ist völlig normal, anfangs nicht alles auf anhieb zu schaffen… es geht fast allen so.
Schön, dass manche doch noch ehrlich sind!
Perfekt manikürt war ich noch nie. Aber genau das, nämlich Nagellack auf auch mein Kit nach ein paar Monaten. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich ihn aufgetragen habe, als ich zu meiner Cousine gefahren bin (die auch mit Neugeborenem) und bei der lief scheinbar alles wie geschmiert. Bei mir nicht. Aber der Nagellack verlieh mir zumindest die Aura dessen.
Ich hab mir ja schon öfter überlegt, ob es nicht bei uns bzw. mir manchmal auch nach außen hin so ausgesehen hat, als hätte ich alles im Griff. Vielleicht isses mir mit dem Nagellack ja gelungen, diesen Eindruck beim Gegenüber zu erwecken. Hm. Denkst du, dass deine Cousine womöglich damals ihr ganz eigenes Pendant zum Nagellack gefunden haben könnte? Oder war das wirklich alles so rosig? Dein Blog ist übrigens immer gern von mir gelesen, großes Kompliment! Danke für deinen Kommentar, freu mich sehr darüber!