Es g’hert mehr g’schmust! Aber sind wir ehrlich: Wir haben keine Zeit. Wir sind zu müde. Wir sollten eigentlich schlafen. Wir haben keine Lust. Das Baby wacht gleich auf. Das Baby hört uns sicher. Das Baby braucht etwas. Es gibt viele Gründe, keinen oder nur noch sehr wenig Sex zu haben, sobald Kinder im Hause sind. Schade, oder? Schließlich machte uns genau doch das erst zu dem, was wir sind: Eltern.
10 wirklich gute Gründe für (täglichen) Sex als Eltern
Die schlechte Nachricht: Wir werden morgen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ausgeschlafener sein als heute und Babys kommen anscheinend mit einer Art Sensor zur Welt, der immer genau dann ausschlägt, wenn Mama und Papa sich gerade gemeinsam unter die Decke kuscheln wollen. Wenn wir also warten, bis kein Grund mehr gegen ein leidenschaftliches Liebesspiel (oder auch bloß einen Quickie) spricht, warten wir lang. Jahrelang. Die Chancen dafür, dass wir bis dahin keinen anderen Menschen mehr an unserer Seite haben, mit dem wir Liebe machen können, stehen gut.
Um dieses Szenario zu verhindern und einfach, weil das schöne Wetter Laune auf Zweisamkeit unterm Sternenhimmel an einem lauen Sommerabend macht, gibt’s von mir heute ganze 10 gute Gründe für täglichen (oder zumindest viel, viel, viel mehr) Sex als Eltern.
1. Sex hilft beim Stressabbau
Elternschaft ist stressig. Menschen mit mehr Sex agieren in stressigen Situationen souveräner. Ja, da gibt’s Studien drüber. Bereits einmal in zwei Wochen kann zu mehr Gelassenheit verhelfen. Und jetzt stellt euch mal vor, ihr macht das jeden Tag. Da sind Tomaten an den Wänden, Spinat im Haar und im Teppich einmassierte Blumenerde plötzlich Peanuts. Easy.
2. Wer mehr Sex hat, schläft besser
Also ich weiß ja nicht wie das bei euch ist, aber unsere Tochter schläft auch mit 14 Monaten noch nicht durch. Solltet ihr ob der Kilometer, die ihr täglich auf den Fersen eures Nachwuchses zurücklegt noch nicht müde genug sein, so können euch die beim Sex ausgeschütteten Endorphine helfen, tieferen Schlaf zu finden. Das beim Orgasmus freigesetzte Hormon Prolaktin sorgt zusätzlich für Entspannung und macht müde.
3. Sex ist sooo gesund
Simple as that. Jetzt, wo wir Eltern sind, achten wir doch besser auf die Gesundheit unserer Kinder, als auf unsere eigene. Ein „Superfood“ nach dem anderen bieten wir den Kleinen an und wenn etwas übrig bleibt, dann heben wir es lieber für morgen auf, anstatt uns einfach auch selbst regelmäßig mit Vitaminen zu versorgen. Wie praktisch, dass der Beischlaf hier für etwas Kompensation sorgen kann: Sex ist zum Beispiel gut für Herz und Immunsystem, senkt erhöhten Blutdruck und das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken. Migräne gilt als Ausrede übrigens nicht, denn laut einer Studie wirkt Sex hier besser als Schmerzmittel. (Hoffentlich lesen das nicht zu viele Männer. Sorry, Ladies!)
4. Sex ist ein großartiges Ganzkörper-Workout
Da wird jedes Fitness Center neidisch! Während des Beischlafs erfährt unser Körper fortwährend physiologische Veränderungen, die durchaus mit einer Fitness Routine vergleichbar sind. Durch die erhöhte Atemfrequenz werden mehr Kalorien verbraucht. Wie bei jedem Fitness-Training gilt auch hier: Regelmäßigkeit macht sich bezahlt.
5. Vor langer, langer Zeit… waren wir ein Liebespaar
Bevor wir anfingen, Eltern zu sein, waren wir ein Liebespaar. Mit Kindern im Haus kann es vorkommen, dass plötzlich alle Aktivitäten (selbst, wenn man sie gemeinsam ausübt) auf platonischer Basis ablaufen. Dabei ist die körperliche Nähe, sind Streicheleinheiten und Knutschen das, was die Liebe am Leben erhält. Wir Eltern sollten nicht nur noch für unsere Kinder, sondern auch „miteinander“ funktionieren: sich bewusst genießen und nicht davor zurückscheuen, den Wunsch nach Zweisamkeit auch zu äußern.
6. Die Kinder spielen auch den ganzen Tag!
Sex macht Spaß. Sex mit dem Partner kann ein sicherer Spielplatz für Erwachsene sein, auf dem man sich ausprobieren und Neues entdecken kann. Das Leben kommt für uns doch ohnehin mit einer extragroßen Portion Verantwortung, wir funktionieren rund um die Uhr. Umso befreiender ist es, den Kopf für einen Moment „auszuschalten“ und sich fallen zu lassen.
7. Sex fürs Selbstwertgefühl: Ich-finde-dich-schön-und-begehrenswert-Sex
Mamas haben ein Wunder vollbracht. Einen Menschen zu machen kostet Kraft und geht an den meisten Müttern nicht „spurlos“ vorüber. Oftmals fällt es nach der Schwangerschaft schwer, den veränderten Körper zu lieben – oder zumindest – zu akzeptieren. Das Begehren des Partners kann helfen, sich selbst auch wieder wohler in der eigenen Haut zu fühlen. Auf dass wir Mamas im Brustton der Überzeugung sagen: „After-Baby-Body? Awoken-Goddess-Body!“ Und wenn Mama/Papa Lust hat, obwohl Papa/Mama abgehetzt vom Kind bespaßen, unfrisiert, in Jogginghose und Zombiemodus auf der Couch liegt, ist das nochmal ein extra Stimmungsbooster.
8. Sex trainiert den Beckenboden
Die Schichten des Beckenboden werden während der Schwangerschaft und bei der Geburt (auch beim Kaiserschnitt) stark beansprucht. Im Alltag und während der Schwangerschaft, spätestens aber nach der Geburt, sollte die Muskulatur in diesem Bereich regelmäßig trainiert werden. Sex hilft, sie zu kräftigen. Wenn das mal kein gewünschter Nebeneffekt ist…
9. Sex schafft Nähe
Ach ne, sag bloß? Zugegeben, das ist nicht die Neuigkeit schlechthin. Aber, und das ist ein großes ABER: Die Nähe zum Partner oder der Partnerin nicht zu verlieren, sobald der Fortpflanz auf der Welt ist, erweist sich oft als schwieriger, als zunächst angenommen. Vor allem in den ersten Monaten ist das Baby die meiste Zeit bei Mama, die, als logische Konsequenz, teilweise richtig froh ist, wenn sie keinen anderen Menschen an sich dran spürt. Das, gemischt mit Übermüdung und streckenweiser Überforderung sowie hormongesteuertem 24/7-Fokus auf dem Baby, führt wiederum dazu, dass sich im Bett anfangs womöglich nicht viel tut. Ratschlag? Puh, schwierig. Aber für den Anfang: einfach trotzdem machen. Duh! Manchmal kommt der Appetit bekanntlich auch beim Essen…
10. Lust macht Lust macht Lust
„Weißt du noch, was ich gestern mit dir gemacht habe?“, flüstert sie ihm ins Ohr. Er grinst, fasst an ihre Hüfte und zieht sie zu sich… Ähem. Bevor das hier zu „50 Grau-Abstufungen, Teil 152: Aus der Perspektive der Nachbarin“ wird, gibt’s zum Schluss noch die gute Nachricht: Lust wird nicht weniger. Im Gegenteil: Der Gedanke an dieses oder jenes Detail des gestrigen Beischlafs kann das Verlangen erneut anheizen. Also Mädels, ausprobieren!
Und nun geht hin und vermehret euch.
Auf dass es rappelt in der Elternkiste!
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3 Antworten
Ich wollte noch den Gedanken hinzufügen, dass man die Zweisamkeit vielleicht nicht unbedingt auf den Abend verschieben sollte. Wir werden tagsüber irgendwie nie fertig, mit allem was noch zu erledigen ist und sind immer erst (zu) spät im Bett („sorry…ich bin zu müde“). Da bleibt fast keine Energie für verspielte Gedanken. Deswegen nutzen wir den Mittagsschlaf der Kinder oder unter der Woche eine gemeinsame Mittagspause um uns näher zu kommen.
Au ja, Michéle! Da hast du absolut recht, kennen wir auch nur zu gut. Es gibt einfach immer etwas zu tun. Spontanität ist vermutlich das Stichwort – aber wir wissen, wie gerne die im oftmals gut durchgeplanten Alltag mit Kindern nebenher verloren geht… Danke für deinen Kommentar!