Mini and Me

Städtereisen mit Kind: 6 Dinge, die ich beim Berlin-Citytrip gelernt habe

Städtereisen mit Kind, das erste mal Berlin – allein, mit meinem Baby. Dass wir uns Anfang Mai der Herausforderung des „Alleinreisens“ stellten, habe ich euch ja berichtet. Zugegeben, in einem recht behüteten Umfeld, mit so vielen anderen Mamas in unmittelbarer Nähe, aber es war dennoch etwas anderes, als mit Papa unterwegs zu sein.

Sich in etwas Neues hineinwerfen bringt, im Idealfall, viele neue „Learnings“ mit sich – so auch bei uns. Welche Lehren ich ganz persönlich aus unserem Städtetrip mitgenommen und fürs nächste Mal gespeichert habe, teile ich hier mit euch.


6 x „Memo an mich“ für Städtereisen mit Kind:

Zugegeben, manches wird für euch selbstverständlich sein. Ich weiß nun, dass mir ein paar richtige Anfängerfehler und Hoppalas passiert sind. Einige Punkte würden meine Freunde grinsend und mit einem Schulterzucken als „typisch Jeannine“ bezeichnen. Zurecht, manchmal bin ich halt schusselig. Das hat sich seit meiner Mutterschaft, wie ihr euch denken könnt, freilich nicht verändert. Ähem…

1. Ein Tragebaby ist auch in einer anderen Stadt ein Tragebaby!

Wenn dein Baby ein Tragebaby ist und den Buggy nie verwendet, dann nimm ihn nicht mit auf die Reise, in der Erwartung, es wäre dort anders. Ist ja zugegeben irgendwie logisch, aber ich sag euch: Was hab ich mich abgeschleppt! Ohne die anderen Ladies, hätte ich das Gefährt wohl einfach irgendwo stehen lassen müssen, denn Mini wollte – genau wie auch daheim – einfach nicht hinein. Selbst laufen oder von Mama herumgetragen werden stand am Programm.

2. Reise nicht nur mit Handgepäck!

Ich hielt es für eine super Idee, einfach alles, was wir für den kurzen Trip brauchen würden, in meinen Rucksack zu packen. Es war alles genau überlegt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem es ans finale Packen ging. Die meisten Windeln mussten daheim bleiben, genauso wie ein Handtuch und diverse Cremes, die ich zwar hätte in einen Koffer geben dürfen, aber natürlich nicht unmittelbar mit an Board nehmen. Außerdem dürfen so nützliche Dinge wie Nagelschere und Co. nicht mit. Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber wir haben öfter mal ein störende Nagelwurzel, die Mama bitte auf der Stelle entfernen möge. Doof nur, wenn die Hälfte des Necessaires an Board nichts verloren hat.

Dass entspanntes Reisen nur mit Handgepäck sogar mit zwei Kindern möglich sein kann, zeigte kürzlich die wunderschöne Becca von Elfenkindberlin. Sobald sie uns in einem Artikel verrät, wie sie es geschafft hat, so leicht zu packen, verlinke ich ihn hier – versprochen!

3. Pack nicht zu viel Essen für die Reise – es wird nicht gegessen!

Mein Rucksack war voller Essen für Mini. Grob geschätzt machten all das Obst, Gemüse, Quetschies und Knabbersachen ein gutes Drittel des Rucksack-Füllvermögens aus. Hätten wir einen Transatlantikflug gebucht, wären die Unmengen womöglich berechtigt gewesen aber für den kurzen Flug nach Berlin, waren sie mehr als zuviel. Mini aß natürlich kaum etwas davon, nicht während unseres Fluges und auch später nicht, in unserem AirBNB Apartment. Unnötige Schlepperei.

4. Bestelle auf Kurzstrecke keine extra Mahlzeit!

Es zahlt sich nicht aus. Ich hatte die prächtige Idee, ein sündteures Frühstück für über 20 Euro zu unserem Flug dazu zu buchen. „Damit Mini in der Luft beschäftigt ist!“, dachte ich mir. Tatsächlich hatten wir durch das Tableau nur noch weniger Platz und die Auswahl des Schinkens traf überhaupt nicht Töchterchens Geschmack.

Memo an mich fürs nächste Mal: Mama, lass das mit dem Essen doch einfach sein!

5. Nimm dir nicht zu viel vor!

Ich wollte mit Mini in den Zoo, zum Kurfürstendamm und zur Blogfamilia (der Konferenz, wegen der wir nach Berlin geflogen waren). Was ich nicht mit einberechnet hatte war, wie viel länger wir für alles brauchen, seit wir ein „Wir“ sind. Eines lässt sich vom Alltag aufs Reisen mit Kind definitiv umlegen: Kein Stress, keine Eile… wann immer das möglich ist.

Wir haben die Spatzen und Tauben entlang unseres Pfades beobachtet. Das fand meine Tochter so wundervoll, da wurde ein Zoobesuch schnell überflüssig.

6. Warte mal ab, bevor du urteilst!

Am ersten Abend war ich hundemüde, jenseits von groggy und ziemlich unmotiviert. Am Telefon mit Minis Papa vorm Schlafengehen malte ich mir aus, wie anstrengend die nächsten zwei Tage wohl würden und dass ich von der Blogfamilia vermutlich nichts mitbekommen würde. Er meinte, entspannt wie meistens: „Warte doch erst mal ab!“ Er sollte recht behalten.

Der nächste Morgen war hell und entspannt, der Vormittag wurde dominiert vom guten Kaffee in der Sonne, mit entzückender Gesellschaft und zu Mittag schlief Mini so lang auf mir, dass ich mir 3 Vorträge anhören konnte. Also, immer mal ein bisschen abwarten und vielleicht ein wenig schlafen, bevor man das Handtuch wirft.


Berlin mit meiner knapp zweijährigen Tochter war anstrengend, keine Frage. Aber es war auch wunderbar! Ich würde es immer wieder machen und bin schon gespannt auf die Trips, die noch kommen… Papa nehmen wir Mädels auch mit, ausnahmsweise. ;)

 Seid ihr erfahrene Alleinreiserinnen mit Kind?

Her mit eurer Expertise! Ihr merkt, sie wird dringend benötigt!.

Foto © Birgit O., Fräulein im Glück (Merci, Birgit!)

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11 Antworten

  1. Liebe Jeannine!

    Wahnsinn. Hut ab vor dir!!! :) Du inspirierst mich echt immer wieder.

    Ich würde mich glaub ich nicht trauen mit meiner knapp 20 Monate alten Tochter alleine (mit dem Flugzeug) zu verreisen. Wahrscheinlich male ich mir schon vorher aus, wie alles werden wird – was dann ganz anders wird! ;) aber so bin ich nun mal. Hihi.

    Schon alleine vor dem Verreisen mit Papa (also zu dritt) führe ich eine Mega Checkliste und will alles ganz genau planen. Es kommt dann immer anders! Besser – Gott sei dank!

    Manchmal muss man einfach über seinen Schatten springen und was neues wagen. Immer das gleiche wär ja auch fad. Und immer zuhause geht auch nicht – da fällt einem die Decke auf den Kopf!

    Alles Liebe und ich freue mich schon wieder über neue Beiträge von dir.

    Liebe Grüße
    Steffi

    1. Ach du Liebe, ich danke dir vielmals! :) Bei mir war das genau so, da kannst du Minis Papa fragen. An den Abenden vor der Reise total nervös, im Kopf etliche Male durchgegangen, was wir alles brauchen und wie anstrengend das nicht alles werden wird… Ist glaub ich irgendwo auch normal. Also, solltest du dich dranwagen, gib unbedingt Bescheid! Ich empfehle es definitiv auch als Erfahrung für dich persönlich. Hat mich zuversichtlicher gemacht und selbstsicherer als Mama, auf jeden Fall! Danke dir fürs Lesen! <3

  2. Hallo Jeannine und danke für den interessanten Artikel! Vielleicht kannst du dich noch an meinen letzten Kommentar erinnern – wir leben ziemlich multikulti. Ich bin deutsche, mit einem Amerikaner verheiratet und wir haben einen 17-monatigen Sohn. Als er 10 Wochen alt war sind wir nach England gezogen und seitdem fliege ich jede 2-3 Monate alleine mit ihm nach Deutschland. Uns hilft komischerweise aber viel essen immer sehr gut ;) nicht zu viel planen ist auf jeden Fall ein guter Punkt! Und ich konnte bisher auch immer problemlos eine kleine Baby Nagelschere mitnehmen. Ich würde tatsächlich raten nur mit Handgepäck zu reisen, wir benutzen neben der manduca aber auch einen Kinderwagen, keine Ahnung wie ich das noch zusätzlich mit Koffer schaffen sollte, aber ich muss auch alleine zum Flughafen kommen, wenn man z.b. Dort abgesetzt und wieder abgeholt wird ist es vielleicht anders. Ich reise mit einem wanderrucksack und das klappt super. Was ich auf jeden Fall empfehlen kann ist ein neues kleines Spielzeug für den Flug. Ich z.b. Habe ein Paket mit gebrauchten matchbox Autos auf eBay gekauft und jedes Mal wenn wir jetzt fliegen nehme ich 2-4 Autos mit und Geber sie ihm erst im Flugzeug. Er freut sich so sehr und es hält ihn (den zugegeben kurzen Flug von 1h30) beschäftigt.

    1. Oh wow, bei euch geht’s rund. Das klingt nach ziemlich vielen Bonusmeilen in ziemlich kurzer Zeit! ;) Siehst du, danke für den Tipp mit der Nagelschere! Du hast recht, wir hätten es auch nur mit Handgepäck hinbekommen, wenn ich etwas bedachter gepackt und den Buggy daheim gelassen hätte. Der war nur mühsam. ;) Spielzeug muss natürlich unbedingt mit ins Flugzeug, da geb ich dir recht! Ich glaub, es kommt auch immer sehr aufs Alter des Kindes an, in jeder Hinsicht. Bei diesem Flug war Mini so beschäftigt mit dem Drumherum im Flugzeug, dass sie auf ihr altbekanntes Spielzeug vermutlich gar nicht geguckt hätte. Das klingt alles so spannend, vielleicht quatschen wir mal länger… ich denk da gleich wieder an einen Artikel! ;)

  3. Herrlich! Ich musste so grinsen, als ich deinen Post gelesen habe, da es bei uns sehr ähnlich abläuft ;-) Ich bin mit unserer Kleinen (14 Monate) zwar noch nicht alleine verreist, aber selbst mit Papa ist definitv zu viel Essen, dass nicht gegessen wird, und der Buggy, der eigentlich nicht gebraucht wird, im Gepäck! Und ja, man muss viele Dinge einfach entspannter sehen. Dann steht man sich selbst nicht so im Weg und alles ist etwas stressfreier..muss ich aber auch noch lernen ;-) Danke für den schönen Beitrag!
    Viele liebe Grüße aus Köln,
    Carina

    1. Hihi seltsam, oder? Immer diese Angst, die Kinder könnten zu wenig zu essen haben, obwohl sie den Teller der letzten Mahlzeit erst weggestellt habe… ;) Danke dir, Carina, fürs Lesen! Alles Liebe!

  4. Das Bild ganz oben ist wirklich wunderwunderschön! <3

    Und vielen Dank für den Text, ich lerne dank dir schon im Voraus soviel!

  5. Danke für deine Tipps! Haben vor 3 Tagen Flüge mit beiden Kids nach Berlin gebucht – der Artikel kommt also gerade richtig! :)
    Liebe Grüße Lisa

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